Gleitzeitsysteme - nur zur Zeiterfassung?Pro Auftrag ein Ausweis

04.06.1976

MÜNCHEN - Die Gleitzeitidee konnte sich in Deutschland rasch durchsetzen. Die dafür entwickelten Systeme dienen heute nicht nur der reinen Zeiterfassung: Von der Auftragszählung bis zur Zugangskontrolle gibt es eine jedes Jahr zunehmende Zahl von Anwendungsmöglichkeiten.

Neben Systemen zur reinen Arbeitszeit-, Gleizeit- und Schichterfassung entstanden durch den Einbau von Mikroprozessoren "Zeitcomputer", mit denen unter anderem Abwesenheitslisten ausgedruckt werden können, die bei Krankheit, Urlaub oder Dienstreisen automatisch die täglichen Sollarbeitszeiten zurechnen und Überstunden registrieren (beispielsweise der Gleitzeitcomputer 8000 der Gesellschaft für Zeit- und Informationserfassung mbH).

Ausbau bis zum "Informationssystem"

Durch den Anschluß eines Projektzählers und Protokollschreibers können die Zeitzählersysteme zusätzlich in der Produktion und als Informationssysteme verwendet werden (Gleitzeitcomputer Time - on - line von J. Schlenker - Grusen).

Das System Minfos 200 von Hengstler gestattet zusätzlich zur Arbeitszeitregistrierung die Erfassung von Auftragszeiten. Die gleichen Möglichkeiten bietet das Zeiterfassungssystem 2112 von Interflex. Hier wird jedem Auftrag ein Ausweis zugeordnet, der sich durch eine Zusatzcodierung von den Personenausweisen unterscheidet.

Auftrags- und Kostenstellenzähler

Durch den Anschluß von Auftragszählern, Linienschreiber und Kostenstellenzähler bietet das Zeiterfassungssystem ZES von Hasler universelle Einsatzgebiete im Bereich der

Betriebsdatenerfassung.

Neben reinen Ausweislesern gibt es für die Kantinen- und Tankstellenabrechnung jetzt auch die Möglichkeit des Anschlusses von Kassenterminals (Hengstler). Die spezielle Software wird in der Regel gleich mit angeboten - bei Benzing etwa die Programmpakete Datapac 1 / 1 für die Kantinendatenerfassung, Datapac 2 / 1 für die Tankdatenerfassung und Datapac 3 / 1 für die Berechtigungs- und Zugangskontrolle.

Auch an der Waage

Wie weit die Anwendungsmöglichkeiten der Gleitzeitsysteme ausgedehnt werden können, zeigt die "Wiegedatenerfassung": Dabei werden Angaben über die zu wiegenden Gegenstände (Artikelnummer, Bezeichnung etc.) auf Plastikkarten erfaßt, die in ein Terminal an der Waage eingesteckt werden können. Zusammen mit den Wiegedaten lassen sich die Informationen dann über Magnetbänder oder Lochstreifen an die Groß - EDV zur Abrechnung weitergeben.