ERP-Lösung P2plus bei Solarlux

Glasklare Geschäftsprozesse

16.03.2004
Von Sven Linge
Mit einem .NET-basierten ERP-System erreicht der Projektfertiger Solarlux Produktivitätssteigerungen auf allen Prozessebenen.

DIE Solarlux Aluminium Systeme GmbH öffnet mit ihren Faltund Schiebesystemen die gläsernen Fassaden von Wintergärten, Balkonen oder Eingangsbereichen. Den glasklaren Produkten stand in dem Unternehmen mit 260 Mitarbeitern und Sitz in Bissendorf bei Osnabrück jedoch eine Intransparenz der eigenen Geschäftsprozesse gegenüber, die durch starkes Wachstum ausgelöst worden war.
Alle Falt- und Schiebesysteme von Solarlux werden entsprechend den jeweiligen Kundenanforderungen individuell produziert. Kein Auftrag gleicht dem anderen. Die Abbildung dieser Prozesse erfordert eine hohe Flexibilität der eingesetzten Softwarelösungen speziell bei der Materialdisposition und der Ermittlung der Arbeitszeiten. Früher entwickelten sieben EDVMitarbeiter die erforderlichen Applikationen intern. Da die verschiedenen Lösungen kaum miteinander verknüpft waren, fehlten vielerorts wichtige Informationen. So etwa Kennzahlen über Materialkosten und die damit verbundenen Deckungsbeiträge aus den einzelnen Abteilungen.
Pläne für die Weiterentwicklung und Integration der Softwarelösungen existierten, wurden aber aufgrund des enormen Schnittstellenaufwands verworfen. Stattdessen entschloss sich Solarlux zur Einführung einer Standard-ERPLösung. „Wir wollten die Einführung der neuen Software dazu nutzen, unsere Prozesse unternehmensübergreifend besser abzustimmen“, verdeutlicht Stefan Holtgreife, Assistent der Geschäftsführung und Projektleiter bei Solarlux. Wichtige Auswahlkriterien waren die Nachkalkulation auf Auftrags- und Positionsebene etwa in puncto Materialkosten und Rentabilität sowie die XML-Fähigkeit der neuen ERP-Lösung.
In dem Auswahlverfahren setzte sich die Karlsruher AP AG mit ihrer ERP-Lösung P2plus durch. „Hier waren die von uns benötigten erweiterten Funktionen bereits integriert“, erklärt Stefan Holtgreife.

Deutliche Spareffekte

Dennoch war eine Reihe von Anpassungen nötig , um die speziellen Belange des Unternehmens abzubilden. So wurden etwa die Materialdisposition über die mitgelieferte Entwicklungsumgebung Visual Studio .NET und die .NETObjektklassen vollständig automatisiert. Daten aus externen Systemen, wie dem eigenentwickelten Konstruktionsprogramm X-CAD, können so direkt in P2plus übernommen und weiterverarbeitet werden. Bei der XML-Datenübernahme aus X-CAD erfolgt automatisch die entsprechende Kapazitätsreservierung und -feinplanung. Diese ermöglicht die detaillierte Nachkalkulation.
Das Ziel, die eigenen Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten, wurde seit dem Echtzeitstart im Oktober 2002 bereits größtenteils erreicht. „Viele Mitarbeiter sparen durch P2plus täglich 15 bis 30 Minuten an Arbeitszeit, in der Materialwirtschaft konnten wir trotz 25 Prozent mehr Bestellungen in 2003 sogar einen Mitarbeiter in eine andere Abteilung versetzen“, bilanziert Holtgreife. „Wenn wir diese kleinen Produktivitätsgewinne an vielen Stellen hochrechnen, hat sich das Projekt schon rentiert.“ Die Kosten der Lösung beliefen sich auf knapp 250 000 Euro inklusive Hardware, Software und Dienstleistung. (uk)