Mit der neuesten Ankündigung von Gizmo Project scheinen die Tage des klassischen Festnetzanschlusses endgültig gezählt: Der Dienst erlaubt es ab sofort, Festnetz- und Mobilfunknummern kostenlos in 60 beziehungsweise 17 Ländern (Handy) anzurufen - insgesamt sind das laut SIPphone mehr als zwei Milliarden Anschlüsse. Es gibt allerdings Einschränkungen: Anrufer und Empfänger müssen registrierte Nutzer sein und Gizmos VoIP-Software regelmäßig verwenden. Außerdem behält sich SIPphone das Recht vor, "die Gesprächsdauer zu begrenzen".

Gizmo Project reagiert mit dem Angebot auf eine im Mai gestartete Aktion von Skype. Damals kündigte die Ebay-Tochter an, dass Skype-Nutzer in den USA und Kanada bis Ende des Jahres kostenlose Gespräche ins nationale Festnetz führen dürfen. Der österreichische Skype-Konkurrent Jajah gab kurz darauf bekannt, dass er ab sofort Festnetztelefonate zwischen registrierten Anwendern "weltweit" für lau anbietet. Darüber hinaus sollen nun auch Anrufe zu Mobiltelefonen in Ländern wie USA, China und Hongkong gratis sein (siehe auch: "Jajah verspricht kostenlose Telefonate").

Geld verdienen (wollen) alle Anbieter mit Premiumdiensten wie einer eigenen Rufnummer oder - wie im Fall von Gizmo Project - Konferenzschaltungen. Dennoch: Trotz der gesunkenen Großhandelspreise für Festnetzverbindungen scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die sechs Millionen Dollar Venture-Capital aufgezehrt sind, die SIPphone im Februar erhalten hat. (mb)