Girokasse setzt mehr auf Automaten als auf Btx

19.03.1982

MÜNCHEN (CW) - Einen "skeptischen Blick auf den Bildschirmtext (Btx) wirft nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung die Landesgirokasse Öffentliche Bank und Landeskasse, Stuttgart.

Die Landesgirokasse, die sich als Vorreiter der Kundenselbstbedienung sehe, verweise auf langjährige Videotex-Versuche in Kanada, die sich als Flop erwiesen hätten. Walter Zügel der Vorstandsvorsitzende, hält Bildschirmtext für ein "unsicheres Medium"; deshalb werde die Landesgirokasse den weiteren Ausbau ihres S-Bank-Netzes nicht von der Einführung des Btx abhängig machen.

Im Geschäftsjahr 1981 hat die Landesgirokasse die Zahl ihrer S-Banken um 11 auf 33 erhöht (ihr gesamtes Netz schrumpfte um 4 auf 252 Geschäftsstellen), womit sie ihrer Meinung nach "das dichteste Geldautomatennetz der Bundesrepublik" besitzt. Inzwischen könnten 170000 ihrer Kunden per Kundenkarte zu jeder Tages- und Nachtzeit Bargeld abheben, aber auch ihren Kontostand abfragen, Guthaben auf ihre Sparkonten übertragen und Geld einzahlen. Zur Zeit stellt das Institut Kontoauszugsdrucker auf denen die Kunden ohne Wartezeit ihren Auszug selbst erstellen. In Selbstbedienung, für die die Landesgirokasse billigere Gebührensätze eingerichtet hat, trafen 1981 die Kunden 1,1 (1980: fast 1) Millionen Verfügungen und ließen sich 320 (274) Millionen Mark auszahlen.