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Gigabell: "Die Aktie ist ein Unwert"

31.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das inzwischen als Jippii firmierende finnische Internet-Unternehmen Saunalahti hat für zehn Millionen Mark einen mehrheitlichen Anteil am operativen Geschäft der Gigabell AG gekauft. Dabei geht Jippii keine Beteiligung an dem angeschlagenen TK-Konzern ein. Das Unternehmen übernimmt Anlagen, Lizenzen und Kundenbestände, jedoch keine kurz- und langfristige Schulden. Gigabell hatte Mitte September die Einleitung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt, das voraussichtlich im November beginnen wird (Computerwoche online berichtete).

Durch den Kauf verbrieft die Gigabell-Aktie nur noch Anteile an einem wertlosen, verschuldeten Unternehmen. "Die Aktie ist ein Unwert", so der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Pfeil. Gigabell ist damit das erste Unternehmen am Neuen Markt, dessen Aktionäre ihr Geld komplett verloren haben. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich derzeit auf etwa 50 Millionen Mark. Den Kaufpreis von zehn Millionen Mark werden voraussichtlich die Gläubiger erhalten. Gigabells Anteilseignern kommt die Transaktion jedoch nicht zu Gute. "Wer Aktionär ist, ist Unternehmer und somit Mitpleitier", sagte Pfeil.