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Gibt es nur Machos in der Open-Source-Szene?

09.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nur zwei Prozent der Open-Source Entwickler sind Frauen, während in der Softwareentwicklung ihr Anteil bei rund 25 Prozent liegt. In einer Diskussionsrunde während der O´Reilly Source Convention in Portland, Oregon, wurden Wege aus diesem Dilemma diskutiert. Viele talentierte Entwicklerinnen zögern, sich in Open-Source-Projekten zu engagieren. Rüde Umgangsformen, verbale Angriffe, Chauvinismus und Seilschaften seitens der Männer schreckten viele Frauen ab. Danese Cooper, Vorstandsmitglied des Open Source Instituts regte deshalb an, eigene Gruppen mit Entwicklerinnen zu gründen. Zumindest eine Arbeitsgruppe mit dem Namen "Debian Women" gibt es bereits; immerhin vier Frauen haben sich angeschlossen.

Ein weiterer Hinderungsgrund gerade für Frauen mit Familie ist der hohe zeitliche Aufwand. Open-Source-Communities kooperieren weltweit und nehmen keine Rücksicht auf Wochenenden, Feierabende oder kranke Kinder. Allison Randal, President der Perl Foundation rät ihren Kolleginnen: "Das schwierigste ist, einfach dran zu bleiben und sich nicht von Bemerkungen männlicher Entwickler abschrecken zu lassen. So funktioniert anscheinend die Open-Source-Szene." (iw)