Karriereplanung

Gibt es den idealen Weg nach oben?

27.03.2011
Von 
Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur ist u.a. Autor des "Change Management Handbuch" und zahlreicher Projektmanagement-Bücher. Seit 1994 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Karlsruhe, der IAE in Aix-en-Provence und der Technischen Universität Clausthal.

Pro Wechsel

Nachfolgern Platz machen: Wenn in einem Unternehmen die Führungskräfte sehr lange in ihren Funktionen verweilen, dann hat der Nachwuchs meist wenig Entwicklungsperspektiven. Dies ist für gute Mitarbeiter ein Grund, die Firma zu wechseln. Eine kürzere Verweildauer in den Führungspositionen mindert die Gefahr, sie zu verlieren.

Bereichsdenken reduzieren: Ein Problem vieler Unternehmen ist das Bereichsdenken und das fehlende Verständnis für die Belange des anderen. Dieses Manko lässt sich beheben, indem Nachwuchs-Manager verschiedene Funktionen im Unternehmen wahrnehmen und keinen "Kaminaufstieg" vollziehen. Der Chef muss seine Aufgaben so erledigen, dass er jederzeit wechseln kann und einen "sauberen Laden" hinterlässt.

Begrenzte Zeit, um Hierarchiestufen zu durchlaufen: Auch pragmatische Gründe erschweren oft ein längeres Verweilen. Wenn ein Topmanager sich in den verschiedensten Funktionen bewährt haben soll, dann darf er nicht länger als vier Jahre in einer Funktion bleiben. Sonst "rennt ihm die Zeit" davon. Deshalb muss der Personalbereich Potenzialträger regelmäßig aus ihren Funktionen herauslösen, um sie weiterzuentwickeln.

Die Patentlösung gibt es nicht, eine gute Management-Entwicklung erfordert ein gesunde Balance von Kontinuität und Wechsel.