Kommentar

Gib Hackern keine Chance!

15.11.1996

Wer bei Anbindung an das Internet auf das Sankt-Florians-Prinzip hofft, ganz nach dem Motto: Hacker, verschont mein Netz, greift andere an, der spielt mit dem Feuer. Online-Piraten beschränken sich heute längst nicht mehr auf die Attacke prominenter Ziele. Machen wir uns also nichts vor, es ist blauäugig zu glauben, ohne Gegenwehr ungeschoren davonzukommen, wenn Einbruchs-Tools überall im Web und in einschlägigen Magazinen feilgeboten werden.

Früher stellte es - man nehme dem Autor diese Bemerkung nicht übel - für eine kleine Gruppe von Hackern noch eine Kunst dar, in ein Unternehmensnetz einzudringen. Von diesem "Ehrenkodex" kann aber kaum mehr die Rede sein, wenn heute - provokant gesagt - schon Hinz und Kunz mit halbwegs guten Online-Kenntnissen in der Lage sind, eine solche Attacke zu starten.

Die Sicherheit sollte also keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden. Um so mehr, weil das Risiko nicht nur von der Außenwelt des Internet, sondern auch intern droht. Es macht also Sinn, im Zuge der Absicherung nach außen auch gleich die innere Sicherheit zu überdenken und beides unter dem Aspekt optimaler Organisationsprozesse zu harmonisieren.

Natürlich ist diese Sicherheit nicht für den Nulltarif zu haben. Unternehmen sollten aber nicht erst durch einen Schaden - der noch teurer kommen kann - klug werden, sondern vielmehr nach der Devise handeln: Verhüten ist besser. Gib Hackern keine Chance.