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GFT leidet weiter unter der Branchenflaute

15.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen der anhaltend schwachen Gesamtwirtschaft verbuchte der Schwarzwälder IT-Dienstleister GFT Technologies AG im ersten Quartal 2003 einen Umsatzrückgang auf 33,9 Millionen Euro nach 39,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg von 3,2 Millionen auf sechs Millionen Euro. Das Ergebnis belasteten Rückstellungen für künftige Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 6,2 Millionen Euro. GFT profitierte dagegen von einer Einmalzahlung von 3,8 Millionen Euro, die der Großkunde und Anteilshalter Deutsche Bank leistete. Das Finanzinstitut hatte der GFT bei der Einbringung der Emagine-Gruppe zum 1. August 2001 ein Auftragsvolumen von 245 Millionen Euro über drei Jahre zugesichert und vertraglich garantiert, sich anteilig an den Restrukturierungskosten zu beteiligen. Im Berichtsquartal kaufte sich die Deutsche Bank jedoch von sämtlichen

Ansprüchen frei. Unter dem Strich verbuchte GFT in den Monaten Januar, Februar und März einen Nettofehlbetrag von 4,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahresquartal noch ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt worden war.

Das Unternehmen hatte Ende März angekündigt, im Laufe des Jahres weitere Niederlassungen in Deutschland zu schließen und einen Teil der Entwicklung nach Spanien und Ungarn auszulagern. Nachdem der IT-Dienstleister aufgrund der Branchenflaute bereits im vergangenen Jahr die Zahl der Belegschaft um rund ein Fünftel auf 1090 Mitarbeiter reduziert hatte, wurden im aktuellen Berichtszeitraum weitere 61 Stellen gestrichen. Aufgrund der fortlaufenden Restrukturierung geht das Unternehmen davon aus, dass bis Jahresende weniger als 1000 Menschen bei GFT beschäftigt sein werden. Vorstandschef Ulrich Dietz ist zuversichtlich, mit den Maßnahmen die Grundlage für eine baldige Rückkehr in die Gewinnzone geschaffen zu haben. Die Nachfrage nach Dienstleistungen sei im Berichtszeitraum verhalten gewesen, Dietz rechne aber mittel- bis langfristig mit einer Erholung. (mb)