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GFT fällt nach hohen Abschreibungen tiefer in die roten Zahlen

27.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Schwarzwälder IT-Dienstleisters GFT Technologies AG hat im Geschäftsjahr 2002 die eigenen Prognosen bei Umsatz und operativem Ergebnis verfehlt und seinen Nettoverlust gegenüber dem Vorjahr von 2,3 Millionen auf 28,7 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis belasteten Sondereffekte von 22,8 Millionen Euro, darunter Abschreibungen auf Firmenwerte in Höhe von 18 Millionen Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wies das Unternehmen mit Sitz in St. Georgen ein Defizit von 11,2 Millionen Euro aus, nachdem 2001 noch ein EBITDA-Profit von 2,9 Millionen Euro erzielt worden war. Ursprünglich hatte GFT auch für 2002 ein positives Betriebsergebnis in Aussicht gestellt. Die Einnahmen stiegen im Jahresvergleich von 147,9 Millionen auf 155,7 Millionen Euro. Der Zuwachs ist nach eigenen Angaben aber allein auf die erstmalige Konsolidierung der ehemaligen Deutschen-Bank-Tochter Emagine über das

gesamte Jahr hinweg zurückzuführen. Ursprünglich hatte der im Prime Standard notierte E-Business-Dienstleister einen Umsatz von 165 Millionen Euro erwartet.

Als Reaktion auf die schlechten Ergebnisse, den Preisdruck und die anhaltend schwache Nachfrage will GFT nun im Laufe des Jahres weitere Niederlassungen in Deutschland schließen und einen Teil der Produktion nach Spanien und Ungarn auslagern. Aufgrund der Branchenflaute hat der IT-Dienstleister im vergangenen Jahr die Zahl der Belegschaft um rund ein Fünftel auf 1090 Mitarbeiter reduziert. Seit dem Höchststand zum Ende September 2001 - nach der Einbringung von Emagine durch den Großaktionär Deutsche Bank - wurden insgesamt etwa ein Drittel der Stellen gestrichen. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, ist der Technologievorstand Erwin Haller mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. (mb)