Umsatz verringert sich

GFT buhlt um die Gunst der Mutter

24.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Web- und IT-Dienstleister GFT Technologies steckt in Schwierigkeiten, weil sein Großkunde und Gesellschafter Deutsche Bank die IT-Investitionen kürzt. Die Vorgaben für das Jahr müssen voraussichtlich revidiert werden.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres setzte die Firma aus dem Schwarzwald 39,8 Millionen Euro um. Damit blieb GFT, die bislang von der Krise weitgehend verschont wurden, hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ende März hatte Vorstandschef Ulrich Dietz noch verkündet, im laufenden Geschäftsjahr 230 Millionen Euro umsetzen zu wollen. Angesichts der konjunkturellen Situation wird es schwierig, das Ziel zu erreichen und durchschnittlich 63 Millionen Euro Einnahmen in den letzten drei Quartalen zu erwirtschaften.

Die Deutsche Bank, die 25 Prozent der GFT-Aktien hält, hat im ersten Berichtszeitraum das Auftragsvolumen um fünf Millionen Euro reduziert, um Kosten zu sparen. Beide Firmen haben einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen, dessen Volumen sich auf 245 Millionen Euro beläuft. Dieses Abkommen werde eingehalten, sagte GFT-Sprecherin Sandra Strüwing. Auch seien gegenwärtig keine Entlassungen geplant.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich im ersten Quartal auf minus 3,15 Millionen Euro. Im gesamten Geschäftsjahr war einschließlich der konsolidierten Emagine-Gruppe ein Ebit von 9,7 Millionen Euro anvisiert. Die liquiden Mittel des Unternehmens schrumpften von 20,5 Millionen Euro Ende Dezember auf rund 16 Millionen Euro Ende März. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung überarbeitet GFT laut einer Pressemeldung momentan die Finanzplanung. Strüwing zufolge führt das Unternehmen gerade mit großen Kunden intensive Gespräche und überprüft das Orderbuch. Eine Entscheidung zur Jahresprognose könnte in den nächsten sechs bis acht Wochen fallen. (ajf)