GfK analysiert deutschen CAD-Markt Nur ein Drittel der Betriebe ist mit CAD-Tools ausgestattet

30.09.1994

MUENCHEN (CW) - Die Nuernberger Gesellschaft fuer Konsumgueterforschung (GfK) hat im Auftrag der Autodesk GmbH in diesem Jahr erneut eine Studie ueber den deutschen CAD-Markt erstellt. Die Analyse bezog sich speziell auf CAD-Standardsoftware und ihre Anwender. Die Befragung sollte vor allem Klarheit ueber den allgemeinen DV-Ausstattungsgrad, die Ausruestung mit CAD- Software im speziellen, das jeweils eingesetzte CAD-System, die Anwendungsbereiche, die Marktanteile und die Anschaffungsplanung bringen.

Ueber die statistische Zufallsauswahl wurden aus 213000 Betrieben 2254 Unternehmen aller Branchen und Betriebsgroessen befragt. Die Firmen verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Branchen:

- Mechanik/Fertigung: 40 Prozent,

- Architektur/Bauwesen: 38 Prozent,

- Elektrotechnik/Elektronik: 14 Prozent,

- Verfahrenstechnik: 4 Prozent und

- Vermessungswesen/Kartografie: 4 Prozent.

Der Schwerpunkt der Marktforschung lag auf Untersuchungen in den Bereichen Mechanik/ Fertigung, Architektur/Bauwesen und Vermessungswesen/Kartografie. Hinsichtlich des Ausstattungsgrades der Betriebe stellte sich bei der Untersuchung heraus, dass in 32 Prozent (1992: 17 Prozent) aller Betriebe mit CAD-Software gearbeitet wird. 44 Prozent der Unternehmen setzen noch kein CAD ein, obwohl eine DV vorhanden ist, und 24 Prozent nutzen derzeit noch gar keine DV. Diese Zahlen lassen laut Autodesk den Schluss zu, dass sich der CAD-Anteil seit der Studie vor zwei Jahren nahezu verdoppelt hat, das CAD-Potential jedoch erst zu 32 Prozent ausgeschoepft ist.

Die Ausstattung mit CAD-Software, nach Branchen sortiert, sieht wie folgt aus:

- 34 Prozent Mechanik/Fertigung (1992: 18 Prozent),

- 19 Prozent Architektur/Bauwesen (1992: 9 Prozent) und

- 26 Prozent Vermessung/Kartografie (1992: 12 Prozent).

Bei CAD-Plattformen schneiden PCs gut ab

Bei der Auswahl der CAD-Plattform bevorzugen 70 Prozent (1992: 67 Prozent) der CAD-Anwender den PC, wohingegen der Anteil der Workstations von 26 Prozent (1992) auf 24 Prozent und der Einsatz mittlerer Systeme von 4 Prozent (1992) auf 3 Prozent zurueckgegangen ist. Unveraenderte 3 Prozent der CAD-Installationen laufen auf Grossrechnern.

Die Marktanteile der einzelnen Produkte fallen derzeit wie folgt aus: Plattformuebergreifend liegt Autocad mit 43 Prozent an der Spitze der eingesetzten CAD-Software-Systeme, gefolgt von ME10/30 mit 6 Prozent, Caddy mit 4 Prozent und Medusa mit 3 Prozent. Die restlichen 44 Prozent bleiben fuer diverse CAD-Pakete mit einem Anteil von jeweils unter 5 Prozent.

Im Anwendungsbereich werden 75 Prozent aller CAD-Systeme fuer die 2D-Konstruktion genutzt. Mit 18 Prozent der Software erarbeiten die Firmen vornehmlich 3D-Konstruktionen, 7 Prozent kommen fuer 2D- und 3D-Anwendungen zum Einsatz. Der Bereich Architektur/Bauwesen ist dabei fuehrend: Der Anteil der CAD-Systeme in der 2D/3D- Konstruktion betraegt dort bereits 16 Prozent. 72 Prozent aller 3D- Arbeiten entfallen auf die Volumenmodellierung, 39 Prozent auf die Freiformflaechenerstellung (Mehrfachnennungen moeglich).

Die Anschaffungsplanung der Betriebe innerhalb der kommenden zwoelf Monate sieht folgendermassen aus: Bei

- 56 Prozent der Unternehmen ist CAD weder vorhanden noch geplant (1992: 73 Prozent),

- 31 Prozent CAD vorhanden und keine Erweiterung geplant (1992: 16 Prozent),

- 7 Prozent CAD vorhanden und eine Erweiterung geplant (1992: 5 Prozent) sowie

- 6 Prozent CAD nicht vorhanden, aber geplant (1992: 6 Prozent).

Zu den Produkten, die innerhalb der CAD-Planung in die engere Wahl gezogen werden, gehoeren Autocad (21 Prozent), Caddy (4 Prozent), Allplan (3 Prozent) und Microstation (3 Prozent). 21 Prozent der Anwender sehen den Einsatz anderer Produkte vor, wobei der jeweilige Anteil 3 Prozent nicht uebersteigt. 44 Prozent der befragten Unternehmen haben noch keine Entscheidung getroffen.