SAP-Quartalszahlen

Gewinn fällt, Umsatz fällt, Aktie auch

29.04.2009
Der ERP-Konzern SAP spürt die Zurückhaltung der Kunden: Die Einnahmen gingen im ersten Quartal zurück, und auch der Profit fiel etwas magerer aus.

Die weltweite Konjunkturkrise hat bei Europas größtem Softwarekonzern SAP im ersten Quartal stärker auf Umsatz und Gewinn gedrückt als erwartet. Zudem schlugen Kosten für den angekündigten Stellenabbau in Höhe von 160 Millionen Euro zu Buche, wie das im DAX notierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte von 359 auf 332 Millionen Euro. Unterm Strich sank der Gewinn von 242 auf 204 Millionen Euro.

In den ersten drei Monten des Jahres bekam das Neulizenz-Geschäft angesichts sehr enger IT-Budgets auf Kundenseite einen deutlichen Dämpfer. Der Umsatz schrumpfte insgesamt von 2,460 auf 2,397 Milliarden Euro, verglichen mit der Analystenprognose von 2,540 Milliarden Euro. Beim wichtigen Indikator für die Geschäftsentwicklung, dem Umsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen, verbesserte sich SAP dank der Übernahme von Business Objects von 1,736 auf 1,741 Milliarden Euro (Prognose: 1,880). Am Aktienmarkt wurden die Zahlen enttäuscht aufgenommen. Das SAP-Papier verlor vorbörslich deutlich an Wert.

Für das Gesamtjahr enthält sich SAP auch weiterhin eines Umsatzausblicks. Dennoch bekräftigte das Unternehmen die Jahresprognose einer EBIT-Marge vor Sonderposten zwischen 24,5 bis 25,5 Prozent. Das schließt Kosten zwischen 200 und 300 Millionen Euro für den Stellenabbau ein, welche die Marge um zwei bis drei Prozent drücken. 2008 hatte SAP noch eine Marge von 28,4 Prozent.

"Nach wie vor sind die Softwareerlöse schwer zu prognostizieren. Wir werden in diesem schwierigen Umfeld unser Hauptaugenmerk auch weiterhin auf die Sicherung der Marge richten", sagte Vorstandschef Léo Apotheker. Im ersten Quartal sank sie um 0,7 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent. "Unsere seit Oktober bis in das erste Quartal 2009 hinein umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen zeigen nachhaltige Ergebnisse, und wir sind sehr zufrieden mit unserer operativen Marge."

Der angekündigte Abbau von 3.000 Arbeitsplätzen ist der erste Dämpfer einer langen Wachstumsgeschichte. Bis Jahresende soll die Belegschaft auf 48.500 schrumpfen. In diesem Jahr kostet das zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Mit dem Stellenabbau und dem Verbot zahlreicher Ausgaben will SAP aber ab 2010 jährlich 300 bis 350 Millionen Euro einsparen. (dpa/ajf)

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