Gewerkschaften bemühen sich um bessere Strategie: Neue Technik bringt neue Arbeitsformen

20.08.1982

GENF (pi) - Traditionelle Arbeitsweisen müssen sich verändern, wenn neue Technologien nicht zu erhöhten Arbeitslosenraten führen sollen. Die Arbeitnehmer sollten daher bereits im Frühstadium an ihrer Einführung mitwirken. Zu diesen Folgerungen kommt der vom Internationalen Metallgewerkschaftsbund, Genf, herausgegebene Bericht "Mikroelektronik und Arbeitskräfte".

Gegenwärtig, so heißt es weiter, werde die Einführung neuer Technologien von ökonomischen Interessen dominiert, ihr Einfluß sei aber noch beschränkt, da erst fünf Prozent der heute bis zum Jahr 2000 absehbaren Möglichkeiten in die Praxis umgesetzt würden.

Weiterhin geht der Bericht davon aus, daß die Auswirkungen der Mikroelektronik im Dienstleistungssektor einschneidender sein werden als im Produktionsbereich. Arbeitseinsparungen im Dienstleistungssektor bedeuteten aber letztlich, daß die in der Produktion verlorengehenden Arbeitsplätze nicht kompensiert werden könnten.

Um das zu bewerkstelligen, seien sowohl ein Aufschwung der Weltwirtschaft als auch neue Arbeitsformen notwendig. Als Beispiele sind in dem Bericht differenzierte flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit, Jobsharing sowie Verringerung der Lebensarbeitszeit genannt.

Besonders notwendig sei darüber hinaus, daß die Gewerkschaften im Hinblick auf die Mikroelektronik eine neue Politik erarbeiteten.