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Angst vor Stellenabbau und Lohndrückerei

Gewerkschaft stemmt sich gegen Einstieg der Deutschen Telekom bei OTE

25.03.2008
Die geplante Übernahme des griechischen Telekomkonzerns Hellenic Telecom (OTE) durch die Deutsche Telekom stößt auf massive Kritik.

"Wir kennen die Strategie der Telekom. Deren Absicht ist es, Stellen zu streichen und Löhne zu drücken", sagte eine Sprecherin der griechischen Telekomgewerkschaft OME-OTE am Dienstag in Athen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Sie spielt damit auf den Telekom-Umbau im vergangenen Jahr an, als das Unternehmen rund 50.000 Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen in den konzerneigenen Bereich T-Service verlagerte.

"Wir befürchten, dass die Telekom das gleiche in Griechenland machen könnte", sagte die Sprecherin. Grundsätzlich ist die Gewerkschaft nicht gegen einen Einstieg der Telekom. "Der Staat sollte aber die Kontrolle behalten." Von Mittwoch bis Freitag wollen Mitarbeiter von OTE gegen die geplante Übernahme streiken. Denkbar sei, dass die Proteste in der kommenden Woche fortgesetzt würden.

Die Telekom will von der Investmentgesellschaft Marfin knapp 20 Prozent des größten Telekomkonzern Griechenlands übernehmen. Voraussetzung ist aber, dass die Bonner die Kontrolle über das Unternehmen erhalten. Dazu führt der Konzern Gespräch mit der griechischen Regierung, die mit 28 Prozent größter Aktionär von OTE ist. Ein Konzernsprecher äußerte sich nicht konkret zu den Befürchtungen der Gewerkschaft, sagte aber: "Wir stehen in Gesprächen mit der Regierung. Falls absehbar wird, welches Konzept sich realisieren lässt, werden wir natürlich auf die Gewerkschaften zugehen." (dpa/tc)