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Getronics hat wieder Boden unter den Füßen

03.08.2004

Der niederländische IT-Dienstleister Getronics hat im Ende Juni abgeschlossenen Quartal einen Gewinn von vier Millionen Euro ausgewiesen nach 269 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Quartalseinnahmen gingen im Jahresvergleich um 13,9 Prozent auf 602 Millionen Euro zurück. Im Vorjahresquartal hatte Getronics allerdings vom Verkauf seiner Sparte Human Resource Solutions profitiert; die Einnahmen wurden durch Preisdruck und den starken Euro beeinträchtigt.

Firmenchef Klaas Wagenaar verwies allerdings zu Recht auf das im zweiten Quartal auf sieben Millionen Euro deutlich verbesserte operative Ergebnis - ein Jahr zuvor hatte Getronics hier einen Fehlbetrag von 52 Millionen Euro ausweisen müssen. Gleichzeitig stieg die operative Gewinnmarge aus fortlaufender Geschäfstätigkeit von 1,9 auf 2,8 Prozent von Umsatz, Einmaleffekte nicht eingerechnet.

Um weiter Kosten zu sparen, werde Getronics einen größeren Anteil seiner Managed-Desktop- und -Network-Services von Off/Nearshore-Remote-Zentren in Mexiko (dort beschäftigt man 250 Mitarbeiter) und Ungarn (zu Beginn des vierten Quartals 50 Mitarbeiter geplant) aus erbringen. Bis sich neue Vertriebsmöglichkeiten in Vertragseinnahmen umsetzen lassen, sollen allerdings noch einmal sechs bis neun Monate vergehen. Die Finanzierung scheint aber gesichert, zu Ende des Berichtszeitraums hatte Getronics liquide Mittel von 36 Millionen Euro; zu Ende des Kalenderjahrs 2003 stand das Unternehmen noch mit sechs Millionen Euro in der Kreide. Überdies hat Getronics im ersten Halbjahr 2004 seine eigentlich bis 2008 laufenden Anleihen vollständig abgelöst, mit denen es 1998 den Kauf von Wang Global finanziert hatte und die die Firma in der Folge vor 18 Monaten an den Rand eines Bankrotts manövriert hatten. (tc)