Zwölf Monate bis zum Rollout
Wie lange dauert es und was kostet es, ein Shared Service Center für die Konzern-IT einzurichten? Beides hängt von zahlreichen Faktoren ab: Anzahl der Standorte, vorhandene IT-Infrastruktur, Qualität der vorhandenen Prozessbeschreibungen. Auch die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter ist ein wesentlicher Aspekt. Wer ein Shared Service Center aufsetzt, sollte - sich und seinen Mitarbeitern zuliebe - die Grundregeln des Change-Managements beherrschen. Wer einen Richtwert für Dauer und Kosten einfordert, der muss sich mit der Erfahrung von Prozess- und Strategieberatern begnügen. Von der Machbarkeitsstudie bis zur Umsetzung des Shared-Service-Konzepts am ersten Standort vergehen erfahrungsgemäß mindestens zwölf Monate, der internationale Rollout kann sich sogar über einige Jahre erstrecken. Was die Kosten betrifft, so schlagen vor allem die Positionen IT-Infrastruktur und Personal zu Buche. Die Implementierung eines Shared Service Centers ist zumeist sinnvoll, wenn sich die Kosten innerhalb von zwei bis vier Jahren amortisieren.
Doppeltes Glück
Mit dem Shared-Service-Konzept hat der Entscheider in der Konzern-IT eine weitere Organisationsform zur Auswahl. Hier lässt sich anders als beim Komplett-Outsourcing die Schuld für Fehlfunktionen keinem externen Dienstleister anlasten. Auch die Ausrede, die eigene Organisation sei zu schwerfällig, zählt nicht mehr. Wer das Shared-Service-Konzept verfolgt, braucht einen klaren Kopf, einen geradlinigen Weg und etwas Mut. Er wird jedoch nach erfolgreicher Implementierung mit der Erkenntnis belohnt: "Glück verdoppelt sich durch Teilen" (Manfred Hinrich, deutscher Philosoph, geboren 1926). Es ist höchste Zeit, dass der Shared-Service-Ansatz in die Konzern-IT Einzug hält.