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Gesellschafter und Banken helfen Gauss aus dem Schuldenloch

18.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gesellschafter und Banken haben der Hamburger Softwareschmiede Gauss Interprise AG einen Kredit über sechs Millionen Euro zugesichert. Altgesellschafter und das Gauss-Management sowie die IKB Beteiligungsgesellschaft wollen dabei insgesamt 3,95 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Weitere 1,15 Millionen Euro gibt die IKB Deutsche Industriebank AG als Darlehen. Gleichzeitig soll eine Kreditlinie von 900 000 Euro - dabei handelt es sich um Restverbindlichkeiten aus Altkrediten - aufrecht erhalten werden. Gauss zeigte sich zuversichtlich, dass mit dieser Finanzspritze die mittelfristige Geschäftsplanung bis Ende 2003 gesichert sei. Das Unternehmen erwartet im kommenden Jahr ein leicht positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) und ab 2003 den Turn-around mit tiefschwarzen Zahlen.

Wie Gauss weiter bekannt gab, wird sich Gründer und CEO Heino Büchner ab Anfang nächsten Jahres aus dem Vorstand zurückziehen und den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Ronald Vangell übernimmt neben seiner bisherigen Tätigkeit als COO und Vorsitzender der US-Tochter Gauss Interprise Inc. dessen Aufgabe. Er soll die globale Weiterentwicklung der Gruppe vorantreiben. Technikchef Olaf Siemens wird für die Produktstrategie in Europa verantwortlich sein und außerdem Marketing und Vertrieb leiten.

Bereits am Montag wurde auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dem Verkauf sämtlicher Anteile der Unternehmenstochter Gauss Consulting AG zugestimmt. Diese geht im Rahmen eines Management-Buy-outs (Computerwoche online berichtete) an die Evodion AG. Der Erlös in Höhe von 9,1 Millionen Euro soll zur Tilgung von Bankverbindlichkeiten verwendet werden. Damit sei die Gauss-Gruppe zum Jahresende nahezu entschuldet.