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Gerüchte um Entlassungen bei SAP

11.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vor wenigen Tagen konkretisierte die SAP ihre geplanten Entlassungen in den USA, in dieser Woche nun kursieren Gerüchte um Stellenstreichungen auch in Deutschland. So zitiert die "Financial Times Deutschland" ein internes E-Mail vom SAP-Vorstandssprecher Henning Kargermann an seine Führungskräfte. Darin heißt es: "Sollen leistungsfördernde Maßnahmen keinen ausreichenden Erfolg haben und Mitarbeiter weiter unterhalb gemeinsam erarbeiteter Erwartungen bleiben, müssen wir auch im Einzelfall die Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Betracht ziehen." Darin und in dem neuen "rauen" Ton, der bei der deutschen Softwareschmiede herrsche, sowie einem speziellen internen Programm zur Identifizierung leistungsschwacher Mitarbeiter sieht die Publikation Indizien für drohende Kündigungen auch in Deutschland.

SAP-Pressesprecher Markus Berner erklärte gegenüber der COMPUTERWOCHE, dass man bereits seit einem Jahr ein "Performance-Feedback"-Programm betreibe, um die Leistungen der Mitarbeiter im Auge zu behalten. "Das sind ganz normale Instrumente, wie sie auch andere Unternehmen einsetzen." Zudem habe Kargermann die besagte E-Mail bereits am 22. November verschickt und nicht, wie man meinen könnte, erst in dieser Woche - und damit nach der Ankündigung der US-Entlassungen. Berner zitierte weitere Passagen aus der Kargermann-Mitteilung, wonach es aufgrund der derzeit schlechten Wirtschaftslage schwierig sei, neue Mitarbeiter einzustellen. Es sei unumgänglich, die Angestellten auf ihre Leistungen hin zu überprüfen, um die Qualität und Effizienz des Unternehmens zu steigern. (ka)