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German Open: Niederlande gewinnen Robocup-Königsklasse

15.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Heinz-Nixdorf-Museumsforum (HNF) in Paderborn platzte am vergangenen Wochenende förmlich aus den Nähten. Mehr als 6000 Besucher wollten den Fußball spielenden Robotern bei den Robocup German Open 2002 zusehen - nach Angaben der Veranstalter (Fraunhofer Institut für Autonome Intelligente Systeme in Kooperation mit dem HNF) eine Atmosphäre "fast wie in einem richtigen Stadion". In fünf verschiedenen Ligen machten 50 Teams aus acht Nationen die Sieger unter sich aus. Viele Teams nutzten das Turnier als Vorbereitung für die Weltmeisterschaften im Juni in Japan.

In einem dramatischen Elfmeterschießen siegte die Mannschaft des Unternehmens Philips über den amtierenden Weltmeister im Roboterfußball von der Universität Freiburg. In der "Königsklasse" des Roboterfußballs, der Middle-Size-Liga, gewann Philips CFT gegen den Titelverteidiger CS Freiburg 2002. Nach einen 2:2 in der regulären Spielzeit verwandelten die Niederländer drei von fünf Elfmetern. Nach dem dritten Fehlschuss der Süddeutschen war die Partie entschieden. Damit siegte erstmals die Mannschaft eines Konzerns in einem vorwiegend von Universitäten und Forschungseinrichtungen geprägten Teilnehmerfeld. Den dritten Platz erkämpfte sich die Gemeinschaftsmannschaft "GMD-Musashi" des Fraunhofer-Instituts für Autonome Intelligente Systeme (AIS), des GMD-Japan Research Labs und des Kyushu Institute of Technology.

In der Small-Size-Liga siegten die FU-Fighters von der Freien Universität in Berlin gegen 5dpo aus Portugal. Die Darmstadt Dribbling Dackels konnten sich in der Sony-Legged-Liga gegen das Team der Berliner Humboldt-Universität durchsetzen. In der Simulation Liga schließlich setzte sich UvATrilearn aus den Niederlanden gegen die Brainstormers 02 aus Karlsruhe und Dortmund durch.

Wissenschaftler verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen arbeiten weltweit seit Jahren an Fußball spielenden Robotern, um ihre neuesten Forschungsergebnisse zu demonstrieren. Die Roboter sind während einer Partie völlig auf sich allein gestellt - Fernsteuerungen gibt es nicht. Dieses so genannte autonome Handeln ist die besondere Herausforderung für die Entwickler. Die Robocup-Fans träumen aber bereits davon, bis zum Jahr 2050 mit menschenähnlichen Robotern den dann amtierenden menschlichen Fußballweltmeister zu schlagen. (tc)