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Gerichtsverfahren Caldera versus Microsoft verzögert sich

19.02.1999
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Das Kartellrechtsverfahren Caldera gegen Microsoft verzögert sich um sieben Monate. Richter Dee Benson erklärte, er benötige die zusätzliche Zeit, um Anträge zu überprüfen, die vor einigen Tagen von dem Softwaregiganten eingereicht worden waren (CW-Infonet berichtete). Der Prozeß soll jetzt erst am 17. Januar 2000 beginnen. Microsoft hatte das Bezirksgericht letzte Woche aufgefordert, weite Teile von Calderas Kartellrechtsklage gegen den Softwaregiganten nicht zur Verhandlung zu bringen. Der Windows-Anbieter erklärte, den Anschuldigungen fehle jegliche Grundlage. In allen Anklagepunkten sei Microsoft bereits vor einigen Jahren von der US-Kartellrechtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) und dem Justizministerium für unschuldig erklärt worden. Caldera hatte Anklage erhoben, weil Microsoft MS-DOS und Windows in unzulässiger und technisch nicht zu rechtfertigender Weise kopple, um DOS-Versionen anderer Anbieter - unter anderem das DR-DOS von Caldera - aus dem Markt zu drängen. Das Gericht ordnete daraufhin an, daß der Softwaregigant den Quellcode von Windows 95 zur Einsicht freigeben muß. Microsoft kam dieser richterlichen Anordnung nicht nach. Der Softwareriese konnte angeblich bestimmte Abschnitte des Programms nicht mehr auffinden. Dummerweise handelte es sich gerade um die Teile des Programms, die belegen könnten, daß der Softwareriese das Betriebssystem „DR DOS" sabotiert hatte. Daraufhin reichte Caldera eine Privatklage gegen die Gates-Company ein.