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Gerichtserfolg gegen Spyware

25.10.2004
Von Martin Seiler

Die US-amerikanische Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) kann sich über einen Erfolg im Kampf gegen Spam und Spyware freuen: Ein Bundesrichter hat angeordnet, dass Sanford Wallace, Eigentümer der Firmen Smartbot.net Inc. und Seismic Entertainment Productions Inc. vorübergehend bestimmten Softwarecode nicht verbreiten darf. Sanford hat nach Ansicht des Richters damit Sicherheitslöcher in Betriebssystemen und Web-Browsern ausgenutzt, um die Surfgewohnheiten von Anwendern zu verfolgen, sie mit Pop-up-Werbung zu bombardieren und so zum Kauf von wirkungslosen, aber 30 Dollar teuren Tools wie "Spy Wiper" oder "Spy Deleter" zu verleiten.

Sanford darf jetzt weder auf Web-Seiten, Bulletin Boards oder Internet-Servern Software-Skripte installieren, die derartige Funktionen enthalten. Ihm wurde außerdem verboten, ohne Zustimmung der Anwender Softwarecode, Programme oder sonstige Inhalte auf ihren Rechnern zu installieren.

Laura Sullivan, Anwältin der FTC, reagierte erleichtert auf die Entscheidung. Sie sieht in dem Urteil eine gute Nachricht für Konsumenten.

In den 90er Jahren erlangte Sanford zweifelhafte Berühmtheit als Geschäftsführer von Cyber Promotions. Diese Firma verschickte bis zu 30 Millionen Spam-Mails am Tag, was ihm den Spitznamen "Spam King" einbrachte. Nach Klagen von AOL und Compuserve verließ er die Firma. (ave)