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Gericht sieht Vertragsverletzung durch Deutsche Telekom

14.07.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom hat nach Überzeugung eines römischen Gerichts, indem sie Fusionsgespräche mit der Telecom Italia führte, gegen Vereinbarungen mit der France Télécom und dem italienischen Stromkonzern Enel verstoßen. So habe der deutsche Carrier sich in einem Bereich engagiert, der in Konkurrenz zu dem Gemeinschaftsunternehmen Wind gestanden habe. Die drei Unternehmen betreiben in Italien zusammen die Telefongesellschaft Wind, wobei die Deutsche Telekom 24,5 Prozent, Enel 51 und die France Télécom 24,5 Prozent halten. Der Antrag der Kläger, die Deutsche Telekom aus dem Verwaltungsrat von Wind zu entfernen, wurde allerdings von dem römischen Gericht zurückgewiesen. Noch nicht geklärt wurden die Schadensersatzforderungen. Branchennahe Kreise kolportieren, daß die Wind-Vereinbarung im Falle von Verhandlungen mit Konkurrenten eine

Vertragsstrafe von rund einer Billion Lire (eine Milliarde Mark) vorsehe.