Gericht muß DECs Marketing untersuchen

01.08.1986

SAN JOSE (CWN) - Gegen die Bestimmungen der Antitrust-Gesetze soll Digital Equipment Corp. (DEC) verstoßen haben. Der Zubehör-Lieferant System Industries Inc. (SI) beschuldigt den DV-Hersteller vor Gericht, seine marktbeherrschende Position mit nach US-Gesetz nicht zulässigen Kopplungsgeschäften auszunutzen, und wirft dem Konzern Geschäftsschädigung vor.

So halte DEC mit Paketpreisen die Kunden davon ab, Peripherie wie Drucker oder Diskettenlaufwerke von anderen Herstellern zu beziehen. Mittlerweile gebe es, so SI, für diesen Kundenkreis keine Möglichkeit mehr, Zubehör bei einem anderen Lieferanten billiger zu kaufen.

Vor Gericht verlangt SI nun von DEC eine finanzielle Entschädigung für entgangene Aufträge. Darüber hinaus hofft das Unternehmen auf eine richterliche Verfügung gegen die Marketingpolitik des DV-Herstellers. SI beruft sich darauf, daß DEC früher immer die Zubehörproduzenten aufgefordert habe, Peripherie für DEC-Produkte herzustellen. Damals hatten aber Peripheriegeräte auch noch nicht zur Produktpalette von DEC gehört. Jetzt dagegen biete der Computerhersteller "closed architecture" an und lasse die einstmals hilfreichen Third-Party-Firmen im Regen stehen.