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George Bush setzt CAN-SPAM-Gesetz in Kraft

17.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - US-Präsident George Bush hat gestern wie erwartet das neue Bundesgesetz gegen unerwünschte Werbe-Mails (CAN-SPAM) unterschrieben und damit endgültig in Kraft gesetzt. Effektiv gilt es ab Beginn des neuen Jahres. Wer in Spam-Nachrichten Header-Informationen fälscht oder keine Opt-out-Möglichkeiten einbaut, kann in den Vereinigten Staaten künftig mit unter anderem bis zu 250 Dollar pro Mail bis maximal sechs Millionen Dollar bestraft werden.

Eine Reihe von Internet-Providern und E-Commerce-Anbietern begrüßten das neue Gesetz ausdrücklich. Kritiker halten es allerdings eher für Augenwischerei, unter anderem weil Spammer außerhalb der USA davon nicht betroffen sind und außerdem verschiedene einzelstaatliche Regelungen, die strenger waren (zum Beispiel mit Opt-in-Modellen), dadurch entkräftet werden.

Auch die Marktforscher von Gartner gehen nicht davon aus, dass CAN-SPAM das Verhalten von Spam-Versendern großartig verändert. Unternehmen empfehlen die Auguren daher weiterhin den Einsatz von Filtertechniken und E-Mail-Verwaltungsrichtlinien. Die Kollegen von IDC hatten unlängst geschätzt, dass inzwischen 32 Prozent aller in den USA versandten E-Mails unerwünschte Werbung enthalten im Vergleich zu erst 17 Prozent vor zwei Jahren. (tc)