VW-Entlassungen im EDV-Bereich:

Genaues will man noch nicht wissen

25.04.1975

WOLFSBURG - 36 Stunden nachdem der VW-Aufsichtsrat die Entscheidung des Vorstandes gebilligt hatte, bis Ende 1976 die Belegschaft des Automobil-Riesen um 20 000 Mitarbeiter zu reduzieren, sehen sich die Verantwortlichen in Wolfsburg nicht mehr oder noch nicht in der Lage, konkrete Zahlen über die geplanten Entlassungen in den einzelnen Bereichen bekanntzugeben.

Bereichsleiter Belter, für Führung, Organisation und Systeme, damit auch für den gesamten EDV-Sektor verantwortlich, äußert sich vage: Soweit momentan schon absehbar, sei der Bereich Datenverarbeitung (EDV und ORG) mit gegenwärtig etwa 700 Mitarbeitern von den vorgesehenen Entlassungen nur im geringen Maße berührt. Im übrigen lägen konkrete Informationen in der Zuständigkeit der Presseabteilung. Deren Mitarbeiter, Ekkehardt Wesner (3), beruft sich auf eine Entscheidung höheren Orts und mauert: In der gegenwärtigen Situation wolle man keinerlei Angaben über etwaige, personelle Veränderungen in den einzelnen Bereichen machen. Selbst wenn es stimme, daß die EDV von der Mitarbeiter-Reduzierung am wenigsten betroffen sei, würde man das aus Rücksicht beziehungsweise aus psychologischen Erwägungen gegenüber stark betroffenen Abteilungen nicht zur Veröffentlichung preisgeben.

"Da muß ich dementieren"

EDV-Leiter Hans-Henning Baumgärtl (39), möchte aus verständlichen Gründen nicht über das hinaus gehen, was die Presseabteilung bekanntgeben könne oder wolle. Auf die gegenwärtige Mitarbeiterzahl von 700 angesprochen meint er orakelhaft: "Wenn Sie die in Zusammenhang mit meinem Namen bringen, dann muß ich dementieren."