Umstellung bei laufendem Betrieb:

Gena-Programme laufen unter CICS

13.05.1983

MÜNCHEN (hh) - Ein Schnittstellen-Programm, mit dem es möglich ist, Gena-Online-Programme unter CICS zu fahren, entwickelte die Atlas GmbH aus München.

"BTAM-Gena", so die korrekte Bezeichnung des IBM-TP-Monitors, kam Anfang der 70er Jahre auf den Markt. Dieser Monitor läuft unter DOS in Verbindung mit dem Datenbanksystem DBOMP, daß heute schon teilweise durch VBOMP von Hübner & Mergart ersetzt wurde. Gena wurde im Laufe der Jahre durch international einsetzbare Produkte ersetzt, läuft aber nach Aussage des Münchner Unternehmens noch in verschiedenen Anwendungen.

Die IBM-DOS-Anwender, die heute nocht mit diesem TP-Monitor fahren, scheuten in der Regel eine Umstellung auf CICS, da sämtliche Online-Programme neu geschrieben werden müßten, meint Wolfang Meyer, Geschäftsführer der Atlas GmbH. Ein Ausweg liege darin, beide Online-Systeme parallel zu fahren und den höheren Aufwand an Systempflege für Hard- und Software in Kauf zu nehmen. Vielfach wird in diesen Fällen auch die Umstellung auf ein anderes Betriebssystem wie OS blockiert. Dem wollen die Münchner mit ihrer Schnittstelle abhelfen.

Das Interface ist ein reines CICS-Anwendungsprogramm und simuliert den Gena-Programmen die Gena-Umgebung. Mit dem Programm werden alle Funktionen dieses altehrwürdigen TP-Monitors bedient, erläutert Meyer. Ebenso werden die von IBM entwickelten "Hamburger Macros", die eine Art Mapping ermöglichen, File I/O, 2260-Emulation und DBOMP/VBOMP bedient. Während Gena meistens als Ein-Task-System gefahren wird und ohne Task-Management (abhängig von der Belastung) langsam ist, nutze diese Schnittstelle das Multitasking von CICS in vollem Umfang. Performance-Verbesserungen der Gena-Programme unter CICS seien realisierbar.

Während bei den Gena-Installationen die Benutzerprogramme zum Gena gelinkt wurden, ist unter CICS jedes Programm einzeln compile-und linkfähig, so daß Änderungen während des laufenden Betriebes durchführbar sind. TP-Monitor-Abstürze auf Grund von Programmfehlern, bei Gena durch die nicht vorhandene Fehlerbehandlung oftmals zum Systemstop generiert, sind im Rahmen der CICS-Möglichkeiten ausgeschlossen.

Die Zeitdauer einer solchen Umstellung beträgt je nach Art und Umfang der bestehenden Gena-Installation zwischen zwei und sechs Monaten, berichten die Münchner. Sie haben bereits drei Umstellungen durchgeführt, zwei weitere seien in Bearbeitung. Nach dem Aufwand für Analyse und Anpassung des Schnittstellenprogrammes an die Zielumgebung richtet sich auch der Preis, den das Unternehmen für die Arbeiten verlangt.