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Gemplus: Vierte Warnung in sechs Monaten

28.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gemplus, weltgrößter Anbieter von Smartcards, hat gestern die inzwischen vierte Gewinnwarnung im letzten halben Jahr veröffentlicht. Aktuell wurden der schwache Dollar sowie sinkende Nachfrage nach Handy-SIM-Karten als Grunde angeführt. "In den vergangenen Wochen haben wir unseren Ausblick für das dritte und vierte Quartal rapide schwinden sehen", erklärte CEO Antonio Perez. Gemplus erwartet nun für das dritte Quartal Einnahmen zwischen 225 und 235 Millionen Euro sowie einen operativen Verlust von 30 bis 37 Millionen Euro. Die letzte Prognose lautete auf 259 Millionen Euro Umsatz und elf bis 17 Millionen Euro operatives Minus. Für das folgende Quartal sieht Perez zwar noch keine Besserung, mittel- und langfristig hält er den SIM-Kartenmarkt, in dem Gemplus mehr als die Hälfte seiner Einnahmen erwirtschaftet, aber weiterhin für lukrativ.

Gemplus war im vergangenen Dezember an der Pariser Börse sowie der Nasdaq gestartet und notierte am ersten Handelstag bei 7,50 Euro. Gestern rutschte der Kurs um mehr als zwölf Prozent auf 2,47 Euro. Auch Konkurrent Oberthur Card Systems, obwohl nicht so stark im TK-Markt involviert, hat bereits eine Warnung veröffentlicht und erwartet für sein Geschäftsjahr einen Rückgang des operativen Profits auf 23 bis 27 Millionen Euro nach 49 Millionen Euro im Vorjahr.