Zwei neue RISC-Maschinen für Allzweckaufgaben:

GEI schließt Lücke im Midrange-Bereich

04.11.1988

MÜNCHEN (ch) - Mit einer neuen Rechnerfamilie, der C-Serie, läutet das Aachener Systemhaus GEI auf der Münchener Fachmesse Systec die zweite Runde der RISC-Entwicklung ein. Auch eine neue Version der CAE-Software Ruplan erblickte das Licht der Welt.

Mit der zur Zeit zwei Modelle umfassenden C-Serie schließt GEI die bisherige Lücke zwischen den Low-End-Systemen der Reihe Acer und den Minisupercomputern der Trace-Familie. Die beiden Modelle leisten 12 beziehungsweise 20 MIPS.

Als Anwendungsgebiete nennt GEI in erster Linie File- und Rechenserver in PC- und Workstation-Netzen sowie die Softwareentwicklung. Für dieses Einsatzgebiet stellt GEI die Sprachen C, Fortran, Pascal, Cobol, Ada und PL/1 zur Verfügung. Datenbanktransaktionen lassen sich mit Hilfe von Informix, Unify, lngres und Oracle bearbeiten. Durch die Verwendung des CPU-Chips von Mips Computer Systems hofft der Anbieter auf Kompatibilität mit einer umfangreichen Palette weiterer Software. Die MIPS-CPU wird auch von einer Reihe weiterer Hersteller in RISC-Maschinen eingesetzt, darunter Ardent, Digital Equipment und PCS.

Auch hinsichtlich der Kommunikationsfähigkeit ist umfangreiche Unterstützung durch den Anbieter zu erwarten. Wahlweise kann der Datenaustausch per Ethernet unter TCP/IP oder Network File System (NFS) erfolgen. Als Betriebssystem sind die Unix-Versionen V.3 und 4.3 BSD einsetzbar.

Das Engineering der Maschinen findet in Deutschland statt; lediglich die CPU-Platinen importiert GEI aus den USA. Die C2050 als die kleinere Maschine - nicht viel größer als ein PC - kostet mit 8 MB Arbeitsspeicher und einer 328-MB-Fesplatte knapp 100 000 Mark. Ihre große Schwester C3000, ein Standmodell im Schrankgehäuse, kommt je nach Ausstattung auf einen Preis von bis zu 400 000 Mark.

Neben den Hardwareneuerungen stellte GEI auf der Systec auch eine überarbeitete Version des Schaltplan-Erstellungssystems Ruplan der Öffentlichkeit vor. So ist jetzt unter anderem die deutsche Quasi-Normschnittstelle VNS (Verfahrensneutrale Schnittstelle) integriert, die unter anderem von Siemens und AEG favorisiert wird. Auch die in den USA verbreitete IGES-Schnittstelle steht zur Verfügung.