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Geheimnis um Ellisons Storage-Firma gelüftet

13.06.2005
Pillar Data Systems ist nach vier Jahren und 150 Millionen Dollar vom Oracle-Chef gestartet. Allerdings fragen sich Analysten, warum Larry Ellison ausgerechnet in diesen Markt drängt.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem Larry Ellison in den vergangenen vier Jahren rund 150 Millionen Dollar in die Startup-Firma Pillar Data Systems gesteckt hat (Computerwoche.de berichtete), ist die Company nun aus dem "Stealth Mode" aufgetaucht und hat ihr erstes Produkt vorgestellt, das gegen Arrays von Branchengrößen wie IBM, EMC oder Hewlett-Packard antritt. "Pillar Axiom" bietet dazu SAN- und NAS-Fähigkeiten (Storage Area Network, Network Attached Storage) unter einer einheitlichen Management-Schnittstelle.

Axiom unterstützt dank spezieller proprietärer Software außerdem verschiedene QoS-Levels (Quality of Service). Leistungshungrige Anwendungen können ihre Daten damit am äußeren Rand der Festplatten schreiben, der den Schreib-Lese-Löpfen am nächsten liegt. Derzeit basiert das Array auf ATA-Festplatten, zum Jahresende soll es auch mit Fibre-Channel-Laufwerken erhältlich sein.

Erste Pilotkunden zeigen sich zwar durchaus angetan von dem System. Die New Yorker Anwaltskanzlei Thacher Proffitt & Wood, spezialisiert auf Finanzdienstleister, hat beispielsweise ein "Clariion 4700" durch ein Pillar Axiom abgelöst, das im firmeneigenen SAN das Remote-Backup eines "CX600" übernimmt. Eine vergleichbare Maschine von EMC hätte wohl 400.000 Dollar gekostet gegenüber nur 100.000 Dollar für das Axiom, schätzt der zuständige Associate Director of Information Services, Christopher Hill.

Dennoch wundern sich Analysten, warum der Oracle-Chef so viel Zeit und Geld in Pillar gesteckt hat. John Webster von der Data Mobility Group fragt sich beispielsweise, warum Ellison um jeden Preis in einen Markt einbrechen wolle, der selbst unter den etablierten Anbietern einer Konsolidierung unterliege - wie etwa die jüngste Übernahme von Stroragetek durch Sun Microsystems zeige. (tc)