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Geheime API-Verhandlungen zwischen IBM und EMC

28.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Inzwischen verhandeln auch IBM und EMC hinter verschlossenen Türen über den gegenseitigen Zugang zu ihren Storage-Management-APIs (Application Programming Interfaces = Programmierschnittstellen), wie "Computerwire" unter Berufung auf Insider berichtet. Zum Stand der durch ein Stillschweigeabkommen gedeckelten Gespräche wollte keiner von beiden Herstellern Stellung nehmen. Beide haben aber bereits ähnliche Vereinbarungen mit anderen Unternehmen unter Dach und Fach gebracht, und ein erfolgreicher Abschluss könnte bereits im Laufe der nächsten Wochen vermeldet werden.

IBM hatte im vergangenen Monat angekündigt, es liefere mit seinem Highend-Array-Shark eine CIM/Bluefin-kompatible API aus. Es steht wohl außer Frage, dass es sich um diese handelt, die Big Blue EMC im Tausch für den Zugang zu dessen "Symmetrix"-Programmierschnittstellen offeriert. Die Überkreuzlizenzierung würde es beiden Hersteller gestatten, mit ihrer Verwaltungssoftware die Hardware des Wettbewerbers zu steuern. HP hat bereits einen API-Austausch mit IBM, EMC und Hitachi Data Systems (HDS) vereinbar, EMC und Hitachi sind sich gleichfalls einig geworden.

Obwohl einiges dagegen spricht, gibt IBM an, seine Shark-API decke alle wichtigen Funktionen des Arrays inklusive der wichtigen Datenreplikation ab. Die Technik sei nicht nur kompatibel zu CIM, sondern auch zur aktuellen Draft-Version von SMIS (vormals Bluefin). Die abgedeckten Kopierfunktionen seien bereits Bestandteil der nächsten SMI-Spezifikation, die vermutlich Versionsnummer 1.1 tragen werde, so Big Blue. Eigentlich bräuchte EMC dann gar keinen Austausch mit IBM zu vereinbaren, da es einfach Software gegen diese offenen Standards schreiben könnte. Eine hochrangige Quelle erklärte gegenüber "Computerwire", obwohl dies technisch zutreffe, werde EMC dennoch enorm von IBMs Kooperation profitieren. (tc)