Gehaltsbeurteilung bleibt subjektiv

28.09.1990

Leistung soll motivieren - so einfach lautet der Slogan derjenigen, die sie bewerten. Und Leistung muß natürlich ordentlich entlohnt werden - so simpel ist die Formel derjenigen, die die Hand aufhalten. Die Personalchefs kennen natürlich ihre Pappenheimer und wissen, daß diese nicht "pflegeleicht" sind und keine homogene Gruppe bilden.

Eben deshalb sind sich die Personalverantwortlichen einig, in dem was sie nicht wollen: keine "Blechordnung", keine "Beurteilungsorgien" und keinen "Beförderungsrhythmus".

Sie wissen auch, was sie wollen, nämlich eine Individualisierung und Flexibilisierung der Löhne und Gehälter.

Allerdings tun sie sich schwer, bei der Durchsetzung ihrer Vergütungsmodelle. Wenn es um die Transparenz solcher Systeme geht, verweigert das Top-Management die Unterstützung. Man läßt sich doch nicht gerne in die Karten sehen und fürchtet sich vor nicht programmierten Konflikten.

Eines ist jedoch klar: Trotz vieler Vergütungsmodelle kann der Erfolg eines solchen Systems nicht eindeutig gemessen werden. Gehaltsbeurteilungen bleiben letzten Endes eine subjektive Angelegenheit, auch wenn mit objektiven Maßstäben gearbeitet wird. Und noch eines: Führungsschwächen werden nicht durch ein Vergütungssystem abgebaut.

hk