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Gegen den Strich: Pilotstudie zur Handy-Strahlung

13.07.2007
Auch nahe einer inaktiven UMTS-Basisstation fühlen sich die Befragten unwohl.

Laut einer Pilotstudie gibt es keinen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern eines UMTS-Sendemasten und Befindlichkeitsstörungen. Doch selbst Experten fallen beim Mobilfunk auf den Noceboeffekt herein. Dieser Effekt ist das Gegenteil des bekannteren Placeboeffekts, und er bedeutet, dass negative Erwartungen einen nachteiligen Einfluss haben können. Das Ergebnis der Pilotstudie stellte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) am Donnerstag vor. Die Studienteilnehmer des Landesamtes fühlten sich deutlich schlechter, wenn sie annahmen, die UMTS-Mobilfunkbasisstation auf dem Dach des LfU sei angeschaltet, obwohl sie tatsächlich nicht in Betrieb war.

Drei Monate lang hatten zu Beginn und am Ende eines Arbeitstages fast 100 LfU-Mitarbeiter das eigene Befinden bewertet. Mehr als 20 mögliche Beschwerden umfasste der Fragebogen, von Kopfschmerzen über Atembeschwerden, trockene Haut bis zu Allergien. Die ausgefüllten Fragebögen waren online von der Universität Eichstätt ausgewertet worden. Ein Mobilfunkunternehmen hatte eine Mobilfunkbasisstation mit UMTS zur Verfügung gestellt. Ein Laptop mit einem Zufallsgenerator steuerte, ob und wann die Station sendete. Eine Messeinrichtung zeichnete die Sendeleistung rund um die Uhr auf. (dpa/ajf)