Gefragt: Controlling für Lieferketten

19.09.2006
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Zu den Kandidaten, die für SCPM als Erste in Frage kommen, zählt Institutsleiter Stölzle Firmen, die über Jahre gewachsene Lieferketten unterhalten. Und es gibt Pioniere: Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich nach der Übernahme des Konkurrenten Reebok und der darauf folgenden Umstrukturierung entschlossen, ein globales SCPM-Konzept einzuführen.

Das Beispiel Adidas

Logistik und Vertrieb sollten besser aufeinander abgestimmt und der Weg der Ware bis zum Kunden (dem Händler) nachverfolgt werden. Dazu wurden die Kontrollinstrumente erweitert: "Es geht nicht nur darum, dass ein Produkt die Firma zum geplanten Zeitpunkt verlässt - es muss auch tatsächlich zum zugesagten Termin beim Adidas-Kunden ankommen", erläutert Andreas Hubert, Head of Logistics Performance Management.

Ein wichtiges Element zum Umsetzen der Strategie war es, die ERP-Instanzen zu harmonisieren. Anders als zuvor arbeiten die SAP-R/3-Systeme von Adidas mit einer einheitlichen Prozessschablone. Die auf anderen Lösungen aufsetzende Reebok-IT ist aber noch nicht eingebunden.

Die ERP-Vereinheitlichung straffte auch das Kostenstellenschema in der Logistik. Dies war eine Grundlage, um über Unternehmensteile hinaus Leistungsindikatoren zu erzeugen. Firmenübergreifende Logistikkennzahlen sorgen nun für Transparenz von der Beschaffung zur Lieferung zum Lager (Inbound Transportation) und in der Warenbewegung zwischen Warehouse und Kunden (Outbound Transportation).