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Gefeuerter Apple-Manager zieht vor den Kadi

03.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der frühere Chef der Macintosh-Hardwareentwicklung, Tim Bucher, hat Apple verklagt, weil ihm zu Unrecht gekündigt worden sei. Außerdem wirft der Topmanager seinem ehemaligen Arbeitsgeber vor, die Entlassung rückwirkend zum Jahresende vorgenommen und ihn so um bereits zugesicherte Prämien geprellt zu haben.

Nach Darstellung von Bucher begannen die Probleme im Mai 2004, als er zusätzlich zu seinem Posten als Verantwortlicher für den Bereich Macintosh System Development noch zum neuen Leiter der Mac-Hardwareentwicklung befördert worden war. Im November 2004 hätte ihn dann Macintosh-Chef und Apple-Vize Tim Cook mitgeteilt, dass "es so nicht weitergehe ". CEO Steve Jobs habe ihn zwei Tage später darüber informiert, dass ihn einige Leute für manisch-depressiv hielten. Er müsse ihm wohl den Rat geben, das Unternehmen zu verlassen.

Nachdem Bucher dieser Aufforderung nicht gefolgt sei, habe ihm Cook am 14. November vor die Entscheidung gestellt, freiwillig zurückzutreten oder die Kündigung entgegenzunehmen. Obwohl Bucher daraufhin Apple verlassen hatte, sei ihm erst im Januar dieses Jahres offiziell gekündigt worden, allerdings rückwirkend zum 31. Dezember. Neben einem Entlassungsschreiben habe er lediglich einen letzten Gehaltsscheck, jedoch keine Abfindung und keinen Bonus erhalten. Außerdem hätte Apple widerrechtlich Aktienoptionen zurückgezogen, auf die Bucher Anspruch habe. Vor Gericht versucht der Topmanager nun, die Zahlung sämtlicher ausstehender Forderungen sowie Schadensersatz zu erwirken. (mb)