Neue Dynamik und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze:

GDU spielt auf der Innovations-Klaviatur

13.09.1985

BONN (lo) - "Rückstände aufholen" und mehr "Wettbewerbsdynamik entwickeln" sollen die Unternehmen in der Bundesrepublik. Dies ist der Tenor eines Papiers des Bundesfachausschusses Wirtschaftspolitik der CDU. Das christlich-soziale Rezept lautet: "Mehr Arbeitsplätze durch Innovation".

Der Innovationsausschuß des Bundesfachausschusses Wirtschaftspolitik markiert den Weg. Unternehmen müssen verstärkt neue Märkte erschließen und die Wirtschaftspolitik soll die Voraussetzungen dazu schaffen. Denn "wettbewerbsfähige Arbeitsplätze" in der Industrie sowie im Dienstleistungssektor fehlten.

Auf fünf Feldern sehen die CDU-Ausschußmitglieder - zu ihnen zählen Minister Dr. Jürgen Westphal sowie der Berliner Senator für Wirtschaft und Arbeit Elmar Pieroth - Ansätze, die bundesdeutsche Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen.

Innovation durch Motivation zur Leistung könne für die Unternehmen über eine kritische Betrachtung der steuerlichen Belastung durch den Staat bewirkt werden. Gleichzeitig sei für Universitäten die Verwendung von Drittmitteln zu erleichtern. Innovation durch Qualifizierung heißt ständige Aus- und Weiterbildung, um sich auf Märkte, Produkte und Verfahren von morgen vorzubereiten, so die CDU-Meinung. Hier sei besonders an das Potential arbeitsloser Akademiker als Multiplikatoren neuer Technik zu denken.

Innovation und Mobilität seien eng verbunden, und erst ein funktionierender Personal-Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft schöpft nach Meinung des CDU-Ausschusses die Kräfte einer Volkswirtschaft aus. Ebenso wie höhere Mobilität sei ein gesteigerter Wettbewerb an der "Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft" zu unterstützen.

Die öffentliche Auftragsvergabe etwa müsse durch höhere Leistungsanforderungen gekennzeichnet sein. "Protektionismus" sowie europaweite Normen und Standards könnten nicht konform gehen. Eine grenzüberschreitende Kooperation jedoch sei die Voraussetzung, um das große Potential des europäischen Marktes als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Mit einer verbesserten Kommunikation schließlich ließe sich das Tempo der Innovation erhöhen, formuliert der CDU-Ausschuß als weitere Überlegung. Eine Infrastruktur von Kommunikationsnetzen könnte die gezielte Information über Neuerungen auf dem Markt und in der Forschung sicherstellen.