VIP 8.2 soll im Oktober auf den Markt kommen

Gauss kürzt Weg zum Intranet ab

04.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Content-Management-Spezialist Gauss Interprise AG aus Hamburg hat eine neue Version seiner Software "VIP" vorgestellt. Die Lösung integriert sich nun besser in Portale und soll sich durch vorgefertigte Komponenten rascher einführen lassen.

Ziel der VIP-Version 8.2, die im Oktober auf den Markt kommen soll, ist es laut Produktvorstand Peter Lipps vor allem, die im Produkt enthaltenen Funktionen für den Kunden besser als bisher nutzbar zu machen. Dies sei erforderlich, da Firmen zurzeit häufig ein Content-Management-Projekt auf Abteilungsebene starten. Eine kostspielige Einführung sei da fehl am Platz.

Unter dem Label "Intranet out of the Box" liefert Gauss vorgefertigte Web-Seiten-Komponenten aus. Bei diesen "Viplets" handelt es sich um Java-Module, die Seiten-Elemente wie Navigation, Suche oder eine Ergebnisliste implementieren. Der Anwender kann sie über Tags in Java-Server-Pages (JSPs) einbinden. Dabei helfen ihm Wizards, was den Programmieraufwand reduzieren soll.

Da viele Anwender mit Portalen liebäugeln, hat Gauss die Integration in gängige Portalsysteme ausgebaut. So lässt sich der "Doc-Manager", die Dokumenten-Management-Komponente innerhalb der VIP-Lösung, in SAPs "Enterprise Portal", "Websphere Portal Server" von IBM, "Sun One Portal Server" sowie in das Open-Source-Produkt "Apache Jetspeed" einbinden. Der Zugriff auf Dokumentenspeicher über eine Portaloberfläche kann beispielsweise die Bearbeitung von Rechnungen beschleunigen: Ein Anwender greift im Portal auf das Rechnungswesen des ERP-Systems zu und lässt sich gleichzeitig die zu einem Buchungssatz gehörigen Belege aus dem Archiv anzeigen.

ERP-Kopplung

Realisiert wird dies über zwei Portalkomponenten (Portlets), die auf die jeweilige Backend-Software zugreifen. Die für die ERP-Kopplung erforderlichen "Query-Manager-Portlets" sind an SAP R/3 und an die Software von J.D. Edwards angepasst.

Darüber hinaus gestaltet Gauss die Client-Software des Doc-Manager neu. Sie basiert künftig auf Microsofts .NET-Technik und Active-X. Auch den Web-Client "Content Explorer" will der Hersteller überarbeiten: Anwender werden in der Lage sein, uneingeschränkt an Workflows teilzunehmen. Dies war bisher nur zum Teil möglich. Die komplette Workflow-Unterstützung war nur im Windows-Desktop möglich. Unter Umständen muss der Benutzer bestimmte Komponenten in den Browser laden, beispielsweise Viewer zum Betrachten von TIFF-Dateien mit Annotationen.

Auch die Web-Content-Software "Content-Manager" lässt sich in die gesamten Portale integrieren. Ferner ist die Suchfunktion "Content-Miner" portalfähig. Über sie hat der Anwender die Möglichkeit, via Browser im Content- oder Dokumenten-Repository sowie in Dateisystemen nach Inhalten zu recherchieren. Die SAP-Kopplung des Content-Manager haben die Hamburger mit der in Leipzig beheimateten Softwareschmiede Forcont entwickelt.

VIP-Erweiterungen

Gauss erweitert zudem die Kernfunktionen von VIP: "Content-Assembly" erlaubt es, Inhaltsobjekte einer Web-Seite frei anzuordnen und verschiedenen Bearbeitern zur Verfügung zu stellen. So können mehrere Web-Redakteure eine Page bearbeiten. Dies war theoretisch schon vorher möglich, bedurfte allerdings einiger Anpassungen und Programmierung. Ausbauen möchte das Softwarehaus ferner die Komponente "Content Workflow". Sie erlaubte bislang lediglich dreistufige Freigabevorgänge, nun sind beliebige Freigabestufen auf Objektebene möglich. Content Workflow ist für das Steuern von Publishing-Prozessen gedacht. Für eine Prozesssteuerung unter Einbeziehung externer Systeme sieht Gauss den "VIP Workflow-Manager" vor. (fn)

Abb: Content- und Dokumenten-Management

Der Portal-Manager stellt laut Gauss keine Konkurrenz zu Portalprodukten dar. Er dient zur Personalisierung. Quelle: Gauss Interprise AG