Erwartungen im Weihnachtsgeschäft verfehlt

Gateway steht wieder einmal am Scheideweg

17.01.2003
MÜNCHEN (CW) - Der US-amerikanische Computerbauer Gateway steht vor einer neuerlichen Umstrukturierung: Das Weihnachtsquartal brachte nicht den dringend benötigten Aufschwung, stattdessen weiten sich die Verluste aus.

Seit dem Jahr 2000 kämpft Gateway gegen den Abwärtstrend, und auch das traditionell starke Weihnachtsgeschäft brachte keine Wende - obwohl das Sortiment mit Digitalkameras und Plasmafernsehern angereichert worden war. Allerdings konnten letztere Geräte nicht in ausreichender Zahl bis zum 24. Dezember geliefert werden, und bei den Kameras gab es Probleme in der internen Bedarfsplanung. Um zudem das schwache PC-Geschäft anzukurbeln, musste Gateway teure Rabattaktionen auf Kosten seiner Margen starten. Daher blieb kurz nach Neujahr eine Gewinnwarnung nicht aus.

Aufgrund des schwachen Geschäftsverlaufs geht Firmenchef Ted Waitt nun von einem Quartalsumsatz von 1,06 Milliarden Dollar aus, nachdem zuvor Einnahmen von 1,2 bis 1,4 Milliarden Dollar angepeilt worden waren. Der Verlust soll 18 bis 19 Cent je Aktie betragen und nicht, wie bisher in Aussicht gestellt, 13 Cent. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte die Company 1,14 Milliarden Dollar eingenommen und dabei einen Nettoprofit von 9,4 Millionen Dollar erwirtschaftet. Laut Gartner Dataquest lag Gateway im dritten Quartal auf Platz drei der US-amerikanischen PC-Rangliste mit 729000 verkauften Geräten. Im vierten Berichtszeitraum konnte die Company eigenen Angaben zufolge 720000 Rechner verkaufen. Als Rettungsmaßnahme erwäge Gateway nun Veränderungen bei seinen mehr als 270 Filialen, deutet Firmenchef Waitt Berichten zufolge an. Konkrete Ankündigungen sollen noch im Januar erfolgen, darunter könnten auch Personalien im Topmanagement fallen. (ajf)