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Gateway räumt Falschbuchungen in den Jahren 2000 und 2001 ein

02.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen Korrekturbedarf bei früheren Bilanzen hat Gateway die US-Börsenaufsicht SEC um zwei Wochen Aufschub für die Ablieferung des Jahresabschlusses 2002 gebeten. Nach eigenen Angaben hat der kalifornische PC-Hersteller in seinen Bilanzen der Jahre 2000 und 2001 die Umsätze um insgesamt 470 Millionen Dollar zu hoch ausgewiesen.

Gateway hatte im Jahr 2000 damit begonnen, Computer als Bundle mit einem zwölfmonatigen Internet-Zugang über AOL zu verkaufen. Anstatt lediglich die Nettoerlöse zu verbuchen, bilanzierte der Direktanbieter die Gebühren des Online-Dienstes als zusätzliche Einnahmen und machte die daraus anfallenden Zahlungen an AOL auf der Kostenseite geltend.

Als Konsequenz senken die Kalifornier nun ihre Umsätze im Jahr 2000 um rund 340 Millionen und die Einnahmen in 2001 um rund 140 Millionen Dollar, was einem Rückgang um 3,5 beziehungsweise 2,2 Prozent entspricht. Unter dem Strich habe sich jedoch an den Ergebnissen der betroffenen Quartale nichts geändert, erklärte Gateway. Auch die Bilanz für das Jahr 2002 bliebe von den Korrekturen unberührt. Im ersten Quartal 2001 hatte das Management den Vertrag mit AOL geändert und beschlossen, zu einer orthodoxeren Bilanzierung der entsprechenden Einnahmen zu wechseln.

Der Computerbauer hofft nun, die berichtigten Bilanzen zusammen mit dem Jahresabschluss 2002 am 15. April bei der SEC einreichen zu können. Die US-Börsenaufsicht hatte bereits Anfang letzten Jahres ihre Ermittlungen gegen Gateway aufgenommen und denkt nun sogar an die Eröffnung eines Zivilverfahrens gegen das Unternehmen. (mb)