Philanthrop aus Passion

Gates schließt Rückkehr an Microsoft-Spitze aus

28.01.2010
Microsoft-Gründer Bill Gates schließt eine Rückkehr an die Spitze des Softwarekonzerns aus.

Er liebe die Aufgabe als Leiter seiner gemeinnützigen Stiftung genauso so wie die Arbeit als Unternehmer, sagte der 54-Jährige am Mittwoch in einem Interview des TV-Senders Phoenix. "Dieser Job wird für den Rest meines Lebens im Mittelpunkt stehen."

Bill Gates sind längst andere Dinge wichtiger als Windows und Office.
Bill Gates sind längst andere Dinge wichtiger als Windows und Office.
Foto: gatesfoundation

Gates zog sich Mitte 2008 vom Chefposten bei dem Windows-Hersteller zurück und leitet seitdem die Stiftung, der er einen großen Teil seines Privatvermögens übertrug. Die Bill and Melinda Gates Foundation widmet sich der Entwicklungshilfe und ist mit einem Kapital von rund 30 Milliarden Dollar eine der größten privaten Stiftungen der Welt. Sie setzt sich unter anderem für die Impfung gegen Krankheiten wie Malaria ein.

"Für die Probleme reicher Leute wie die Bekämpfung von Haarausfall wird deutlich mehr Geld ausgegeben als für den Kampf gegen Malaria", betonte Gates bei Phoenix. Hier sei der Einsatz von Regierungen und Stiftungen gefragt.

In einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" sagte Gates, trotz der Finanzkrise bekomme die Stiftung Zuwendungen von vielen europäischen Ländern. "Bislang haben sich die meisten Regierungen sehr generös gezeigt, was die zugesagten Hilfen für die Ärmsten der Armen betrifft." In diesem Zusammenhang kritisierte Gates allerdings die Regierung Italiens. Ministerpräsident Silvio Berlusconi habe er auf eine "Liste der Schande" gesetzt.

Als Unternehmer, der mit Microsofts Erfolg viel Geld verdient hat, sieht Gates sich in der Verantwortung: "Ich hatte genug Glück, auf all die Ressourcen von Microsoft zurückgreifen zu können", sagte er in Phoenix. Nun sei es an der Zeit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

Gates' Kinder erhalten nur einen geringen Teil seines Vermögens. "Ich glaube, dass zu viel Reichtum Kindern schadet", sagte der Unternehmer. "Sie müssen ihren eigenen Weg gehen." (dpa/tc)