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Gartner: Windows-Nutzer migrieren schleppend auf Server 2003

05.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die meisten Nutzer, die auf Microsofts neues Betriebssystem Windows Server 2003 umstellen werden, haben bislang Windows NT 4 im Einsatz, sagen die Analysten von Gartner. Diese Anwendergruppe hat es mit der Migration nicht eilig, so die Marktforscher. Demzufolge kann Microsoft erst ab Ende 2004 damit rechnen, dass eine nennenswerte Zahl der NT-4-Nutzer das neue Server-System bestellt. Auch auf Migrationen von Windows 2000 müsse der Hersteller noch länger warten - mindestens bis 2005.

Im Gegensatz zu Microsoft schätzt Gartner, dass zwischen 60 und 70 Prozent der Windows-Server unter NT 4 laufen. Microsoft geht von 35 Prozent aus. Bis Ende nächsten Jahres wird nur rund ein Drittel der Server mit dem neuen Betriebssystem aufgerüstet, sagte Gartner-Analyst Tom Bittman. Einige Anwender seien noch dabei, die Systeme auf Windows 2000 umzustellen.

Das bestätigte Pierre Baudet, System-Manager beim weltweit tätigen Sportschuhhersteller New Balance. Die Firma plane, gegen Ende dieses Jahres Windows 2000 einzuführen. Windows Server 2003 sei noch in weiter Ferne. Vom administrativen Standpunkt aus gebe es keinen triftigen Grund, das System auf die Server zu spielen. Man warte lieber, bis die ersten Patches und Service Packs verfügbar sind, bis man über ein Upgrade nachdenke.

Baudet ist mit seinen Bedenken über Patches nicht alleine, sagte Chris LeTocq, Marktforscher bei Guernsey Research. In der Vergangenheit habe sich oft herausgestellt, dass die Bugfixes von Microsoft bestehende Server-Konfigurationen zerstörten. Aus diesem Grund seien Systemadministratoren skeptisch gegenüber der automatischen Update-Funktion von Windows Server 2003.

Allerdings gibt es auch Anwender, die möglichst schnell umsteigen wollen. So plant zum Beispiel das Kultusministerium des US-Bundesstaates Kentucky, Windows Server 2003 auf den rund 3500 Servern der angeschlossenen Schulen noch in diesem Jahr einzuführen. Außer die Betriebssystembasis zu konsolidieren, wolle man auch den Schülern des Staates die neueste Technologie zur Verfügung stellen, so ein Vertreter der Behörde. (lex)