Gleich zu Beginn der jährlich stattfindenden Veranstaltung dämpfte Forschungschef Peter Sondergaard auch noch die ohnehin zarte Hoffnung auf einen Aufschwung in der IT-Branche: "Die Wachstumserwartungen für IT-Ausgaben bleiben moderat."
Schlimmer noch: Westeuropa hinke dem Rest der Welt hinterher. Gemessen in nationalen Währungen prognostizieren die Marktforscher für 2005 eine Zunahme der IT-Investitionen um magere zwei Prozent gegenüber fünf Prozent weltweit. Im laufenden Jahr werden die Ausgaben sogar um 3,8 Prozent zurückgehen.
Den Sparkurs der Europäer hält Sondergaard für falsch. Weil sich die Marktbedingungen immer schneller veränderten, müssten Unternehmen mehr in Technologien investieren, die einen raschen Wandel ermöglichten. Veränderungen im Bereich der Software könnten dazu am meisten beitragen.
Übersetzt in die Sprache der IT-Spezialisten lautet die zentrale Forderung der Analysten: Aufbau einer Service-orientierten Architektur (SOA). Sie ermögliche es, Software als eine Menge von Modulen zu betrachten, erläuterte Yvonne Genovese, Expertin für Business-Anwendungen. Die Softwaremonolithen der Vergangenheit würden zerlegt in kleine, rasch veränderbare Teilsysteme. Ihr Kollege Howard Dresner sieht gar einen Prozess der "kreativen Zerstörung", der die Art und Weise, wie Software entsteht und eingesetzt wird, nachhaltig verändere.