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Gartner meldet für Q4 15 Prozent Wachstum im deutschen PC-Markt

29.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gartner hat Zahlen zum deutschen PC-Markt im vierten Quartal 2003 veröffentlicht. Dieser wuchs den Auguren zufolge im Jahresvergleich um 15,2 Prozent auf 2,86 Millionen Geräte. Dabei legte das Geschäftskundensegment mit 21,3 Prozent deutlich stärker zu als der Consumer-Markt mit 9,7 Prozent. Bei den Rechnertypen hatten Notebooks eindeutig die Nase vorn - hier fiel das Plus mit im Jahresvergleich 45 Prozent weit deutlich als bei Desktops mit 3,8 Prozent aus. Fast 35 Prozent der insgesamt im vierten Quartal verkauften PC waren tragbar.

Unumgängliche Ersatzinvestitionen kombiniert mit günstigen Preisen hätte endlich auch deutsche Unternehmer zurück an den Verhandlungstisch gebracht, kommentiert Analystin Meike Escherich. Fast alle internationalen Hersteller hätten wachsende Aufträge aus der öffentlichen Verwaltung und im Großkundenbereich verzeichnet, obwohl im vierten Quartal traditionell das Konsumentengeschäft dominiere.

Das Hersteller-Ranking führt der Discounter Medion an, der 477.000 PCs absetzte und damit auf 16,7 Prozent Marktanteil kam. Allerdings steigerte die Firma ihren Absatz um nur ein Prozent (die Wettbewerber konnten allesamt zweistellig zulegen), was Gartner als "langsames Abflauen des 'Aldi-Phänomens'" wertet. Auf den Plätzen folgen Fujitsu-Siemens (439.836, plus 18,5 Prozent, 15,4 Prozent Marktanteil), HP (245.842, plus 27,9 Prozent, 8,6 Prozent Markanteil), Acer (206.072, plus 61,2 Prozent, 7,2 Prozent Marktanteil) sowie Dell (155.138, plus 18,2 Prozent, 5,4 Prozent Marktanteil).

Für das Gesamtjahr 2003 hat Gartner im deutschen PC-Markt ein Wachstum von 7,9 Prozent ermittelt, deutlich weniger als der westeuropäische Durchschnitt von zwölf Prozent. Der Notebook-Sektor legte dabei um 39,1 Prozent zu, für Desktop-PCs ging es sogar um 3,2 Prozent bergab.

An der Spitze des Notebook-Segments im Gesamtjahr liegt Acer mit 368.138 verkauften Geräten (plus 148,4 Prozent im Jahresvergleich) und 13,3 Prozent Marktanteil. Dahinter folgen Fujitsu-Siemens (11,9 Prozent Marktanteil), Toshiba (8,9 Prozent), Medion (8,8 Prozent) sowie HP (8,6 Prozent).

Für die erste Jahreshälfte 2004 erwartet Gartner weiter starke Nachfrage aus Unternehmen. Geschätzte 34 Prozent aller Firmen-PCs liefen derzeit noch unter Windows 98 oder NT4 und müssten als bedeutendes Geschäftsrisiko in den kommenden zwölf Monaten ersetzt werden. Bei den Konsumenten halte die Nachfrage nach Notebooks an, hier könnten nach Einschätzung der Experten jedoch Lieferprobleme bei LCDs und Speicher das potenzielle Wachstum bremsen. (tc)