MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bis 2007 steigen die Ausgaben für IT-Produkte und -Services in Westeuropa laut Gartner jährlich durchschnittlich um 2,8 Prozent. Dabei werden Software mit 5,5 und Services mit 3,7 Prozent durchschnittlichem jährlichen Wachstum am kräftigsten zulegen.
Ursächlich verbunden mit diesen Prognosen sind die von Gartner identifizierten Trends, mit denen sich die IT-Gemeinde in den nächsten Jahren beschäftigen wird:
IT-Infrastruktur wird virtualisiert
Netzwerke konvergieren, Wi-Fi domniniert
Die Middleware-Infrastruktur verändert sich und unterstützt das Real Time Enterprise
Service-orientierte-Software-Architekturen unterstützten Business Process Fusion (Computerwoche online berichtete) und sorgen für Interoperabilität
Offshore-Outsourcing wächst weiter
Die Budgets werden von Prozess-Eignern kontrolliert
IT-Governance, -Architektur und Service Management bilden sich zu wichtigen Investmentfeldern heraus.
Die nächste Technologiewelle treibt die Nachfrage ab 2006 nach oben.
"Wir raten unseren Kunden, die Migration ihrer Telecom-Services auf IP-basierte Virtual Private Networks (VPN) zu prüfen, ihre Desktops zu erneuern und IT-Services tendenziell in Offshore-Länder auszulagern", erklärte Steve Prentice, Gartners Chief of Research. Gerade Applikations-Entwicklung und -Management ließen sich gut in diese Länder auslagern. Einige Anbieter in Indien begännen zudem, die Abwicklung ganzer Geschäftsprozesse anzubieten. Insgesamt schätzt Gartner, dass bis 2008 etwa 25 Prozent aller IT-Professionals in den heutigen Schwellenländern arbeiten werden. Offshore-Outsourcing dürfte, so die Analysten, im nächsten Jahr um 40 Prozent zulegen. Ebenfalls kümmern sollten sich Anwender um die PC-Virtualisierung und Web-Services. "In Großunternehmen werden ab 2004 Web-Services die vorherrschende Art sein, neue Applikationen zu implementieren", prognostiziert Prentice. Sichere Web-Services werden ab 2005 allgemein verfügbar sein,
ergänzte der Gartner-Mann.
Für weniger relevant hält Prentice On Demand Computing, 3G-Netze, 64-Bit auf dem Desktop, Grids und künstliche Intelligenz. "Das kann man auf kleiner Flamme kochen lassen, da brennt nichts an", kommentierte Prentice. Gerade bezüglich ihrer On-Demand-Konzepte, ergänzte Gartner-Analyst Andy Butler, hätten die großen Anbieter Schwierigkeiten, "aus ihren Visionen konkrete Angebotspakete herauszufiltern". Zum Beispiel IBM würde durch die Großartigkeit seines Konzepts, das absolut stimmig sei und sehr gut in eine immer stärker prozessdominierte Geschäftswelt passe, in der "Konkretisierung behindert". In dieser Beziehung hat es HP leichter. "Sie decken zwar nur einen Teil des On-Demand-Computing ab, aber das machen sie konkreter und nachvollziehbarer." (ciw)