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Gartner: Große Outsourcing-Deals sind nicht mehr gefragt

20.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Einschätzung der Analysten von Gartner wird es Zukunft weniger langfristige milliardenschwere Outsourcing-Deals geben. Viele Firmen würden in Zukunft kleiner dimensionierte Verträge abschließen, deren Vereinbarungen sich eng an spezifischen Geschäftszielen orientierten. Wegen der kleineren Outsourcing-Aufträge steige jedoch die Zahl der Projekte, prognostizieren die Marktforscher. Sie gehen von einer Steigerung um 30 Prozent im laufenden Jahr aus. Außerdem werde sich die Anbieterlandschaft verändern, erläutert Gartner-Analystin Linda Cohen. Kleinere Anbieter, die sich auf spezielle Nischen fokusierten, hätten in Zukunft größere Chancen. Dagegen müssten die großen Outsourcing-Anbieter wie IBM oder EDS versuchen, sich über die Wertschöpfung

für den Kunden vom Wettbewerb zu differenzieren. Dies bedeute jedoch, dass die Dienstleister ihre Preise stärker an den Erfolg der Outsourcing-Projekte koppeln müssten. "Das heißt allerdings auch, ein höheres Risiko einzugehen", warnt Cohen.

Über die weitere Entwicklung in Sachen Outsourcing sind die Analysten allerdings geteilter Meinung. So kommen die Marktforscher von Datamonitor zu anderen Ergebnissen. Laut ihren Untersuchungen habe sich die Zahl der Verträge mit einem Volumen über 100 Millionen Dollar im vergangenen Jahr weltweit um fast 50 Prozent auf 249 erhöht. Die Zahl der Outsourcing-Vorhaben mit einem Wert von über einer Milliarde Dollar habe sich sogar auf 29 verdoppelt. (ba)