Projekt-Management

Gartner fordert einen Masterplan für BI

17.02.2006
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Competence Center entstehen

Mit der Schaffung der technischen Grundlage für BI-Anwendungen ist es allerdings nicht getan. Es muss auch eine Organisation aufgebaut werden, die dafür sorgt, dass alle BI-Aktivitäten koordiniert und gemäß der Strategie angegangen werden. Gartner hatte für diese Vermittler- und Kontrollfunktionen bereits vor einiger Zeit den Aufbau von "Business Intelligence Competence Centern" postuliert. Doch erst jetzt setze sich dieser Ansatz langsam durch, sagte Buytendijk. So habe kürzlich eine Umfrage bei Großunternehmen in den USA und Europa gezeigt, dass immerhin 20 Prozent von ihnen bereits ein Competence Center etabliert haben. 30 Prozent dieser Steuerstellen seien der IT, 70 Prozent dem CFO unterstellt. In Europa hätten 22 Prozent aller befragten Konzerne entsprechende Teams im Einsatz, 72 Prozent seien mit ihrem Aufbau beschäftigt. "Dies ist wirklich ein Trend geworden: Die Infrastruktur ist etabliert, die Tools sind vorhanden, jetzt kann mit der Organisation begonnen werden."

Doch bis die Schaltstelle funktioniert, sind viele organisatorische Hürden zu nehmen. "Die größte Herausforderung ist es, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen und nicht mit Informationen zu überfrachten", sagte Marianne Faro, European IT Manager bei Nike Europe. Als Mitglied des "SAP Best Practices Council" von Gartner berichtete die Managerin gemeinsam mit anderen europäischen Kollegen auf der Veranstaltung, wie sie mit der Standardisierung und Konsolidierung ihrer ERP-Landschaft auch eine BI-Strategie implementierten. So steuert bei Nike Europe mittlerweile ein Kernteam sämtliche BI-Aktivitäten in den Ländern und koordiniert diese mit der Konzernzentrale in den USA. Dabei mauserte sich das ursprünglich von der IT getriebene Projekt zu einer strategischen Aufgabe, die heute vor allem durch den CFO gesponsert wird. Um eine weitere Standardisierung zu erzielen, arbeitet der Sportartikelhersteller derzeit an einheitlichen Vorgaben in Form von "BI Blueprints".