Neues SaaS Preismodell für Exchange und SharePoint

Gartner bewertet Microsofts Produktstrategie gegen Google Mail

17.07.2008
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Mit neuen Preis- und Distributionsmodellen für Exchange und SharePoint als Software-as-a-Service will Microsoft abwanderungswillige Kunden halten.

Microsoft hatte kürzlich angekündigt, in Zukunft eine Reihe von Unternehmensanwendungen auch über das Internet zur Miete anzubieten. In diesem Zusammenhang wurden auch Preise und das Distributionsmodell für die eigenen Collaboration-Programme vorgestellt, die zum vierten Quartal auf den Markt kommen sollen. Demnach sind beispielsweise folgende Produkte künftig als Software-as-a-Service (SaaS) erhältlich (Preise laut Gartner einschließlich Lizenzen, pro Nutzer und Monat):

  • Microsoft Exchange: 10 Dollar (1 GB Speicher, ohne Outlook-Client);

  • Nur Outlook Web Access: 2 Dollar (100 MB Speicher);

  • Microsoft Office SharePoint Server: 7,25 Dollar (250 MB Speicher);

  • Microsoft Office Communication Server: 2,50 Dollar (Instant Messaging und Presence);

  • Microsoft Live Meeting: 4,50 Dollar

Das Komplettpaket an Services, genannt Business Productivity Online Suite (BPOS), kostet 15 Dollar, was laut der Analysten von Gartner einer Ersparnis von 33 Prozent gegenüber den addierten Einzelpositionen gleichkommt. Es ist aktuell noch in der Betaphase und nur in den USA verfügbar. Unternehmen mit gültigen Lizenzen erhalten Abschläge, die sich an der Höhe des Lizenzvolumens orientieren. Volumenrabatte werden angeboten. Microsoft hat zudem das Programm Quickstart for Online Services präsentiert, bei dem Channel-Partner pro Abschluss zwölf Prozent des Vertragsvolumens im ersten Jahr und anschließend sechs Prozent pro Jahr erhalten.

Vor allem für kleine Unternehmen attraktiv

Laut Gartner sollten die neuen Preise für SaaS-Collaboration bei vielen Unternehmen auf Interesse stoßen, die ihre bisherigen Kosten senken oder sich gleich komplett von intern installierten Lösungen trennen wollen (siehe auch den Beitrag: "Google Mail stellt Microsoft Exchange und Lotus Notes in Frage"). Das Angebot sei für kleine Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern am lukrativsten, weil sie pro Mitarbeiter vergleichsweise hohe Betriebskosten hätten und normalerweise keine BPOS-Suite für weniger als 15 Dollar pro Nutzer und Monat aufbauen könnten. Für Unternehmen mit 20.000 oder mehr Mitarbeitern ergeben sich hingegen kaum Kostenersparnisse, so die Analysten, doch könnten andere Gründe sie zum SaaS-Modell locken. Microsofts Channel-Modell für die SaaS-Distribution sei laut Gartner "überzeugend" und könnte zu einer breiten Marktabdeckung führen.