Aber nicht für Endanwender

Garmhausen rät zum Einsatz von Linux

04.09.1998

Firmengründer Thomas Garmhausen bezeichnet Linux als "stabiler, leistungsfähiger und offener als Windows in allen Varianten, inklusive NT". Das in Sankt Augustin ansässige Systemhaus verweist aber aus eigener Projekterfahrung darauf, daß die Einrichtung und Betreuung von Linux-Rechnern solide Unix-Kenntnisse erforderten. Das Freeware-System sei daher nicht als Konkurrenz zu Windows im Consumer-Markt geeignet, wo Konfiguration per Point-and-click erwartet wird. Daran ändere auch die zunehmende Benutzerfreundlichkeit der neuesten Distributionen nichts. Garmhausen widerspricht damit Ambitionen des amerikanischen Verbraucheranwalts Ralph Nader, der mit Hilfe von Linux das Microsoft-Monopol bei Desktop-Betriebssystemen aushebeln will.

Das Systemhaus vertreibt die Inprise-Datenbank "Interbase" (vormals Borland), die mittlerweile auch in einer Linux-Ausführung existiert. Nach Ansicht des Firmenchefs wird der Linux-Markt 1998 um 25 Prozent wachsen. Verantwortlich dafür sei die hervorragende Eignung des Systems für die Einrichtung von Intranets, wobei Anwender aufgrund seiner geringen Ressourcenanforderungen dafür auch ältere Hardware nutzen könnten.

Die Verbreitung von Linux in Unternehmen geschieht häufig ohne explizite Entscheidung zur Einführung des Systems. Nach einer Schätzung von Garmhausen ist sich etwa jede dritte Firma nicht bewußt, daß sie Linux in einem oder mehreren Projekten nutzt.