Ganzkörper-Showdown

25.10.2005
Deutschland ist im Testfieber. Was mit Günther Jauch begann und mit Promi-Pisatests seine Fortsetzung fand, erlebt jetzt den vorläufigen Höhepunkt im Internet. Unter <a href="http://www.single-basar.de" id="EL_47FA2538-A6FE-E347-F46C2735074303E3">www.single-basar.de</a> kommt es sozusagen zum Ganzkörper-Showdown. Wer schon immer mal wissen wollte, wie er beziehungsweise sie beim jeweils anderen Geschlecht oder beim gleichen ankommt, der ist hier genau richtig.

Die Homepage bietet nichts weniger als "faszinierende, prickelnde Dates", die man sich ersteigern kann. Damit, so der Werbetext, eröffne sich eine "neue Dimension des Auktions-Realdating". Kooperationspartner sponsern das junge Internet-Glück zudem mit Preisen - allerdings muss auch die Gebotshöhe konvenieren, sonst gibt’s eben kein gesponsertes Wochenende für zwei Personen in einer europäischen Stadt.

Wer nun politisch korrekt das Menschenhandelsargument zückt, dem erwidert der Betreiber hanseatisch kühl: Je höher der Betrag ist, den ein Bieter einsetzt, desto mehr Freiheiten genießt das Objekt des Einsatzes. Ab einem Auktionspreis von mindestens 75 Euro hat der/die Ersteigerte die Wahl zwischen dem Meistbietenden und dem zweithöchsten Angebot, ab 125 Euro darf gar zwischen drei höchsten Angeboten gewählt werden. Somit ist sichergestellt, dass sich kein geldiger Schmierlappen auf dem Internet-Wühltisch der einsamen Herzen bedient.

Wie alle wirklich großen Ideen muss sich allerdings auch diese erst noch durchsetzen. Bislang bieten sich vier Männer und zwei Frauen als Versteigerungsobjekt an. Angebote liegen nicht mal für die Damen vor - obwohl die vom Buch über Bier bis Bar alles draufzuhaben vorgeben. Der mangelnde Zuspruch mag an dem intellektuell eher unauffälligen Zuschnitt der Eigendarstellungen liegen. Im Test würde man jedenfalls sagen: Durchgefallen.