Ganzheitliche IT-Strategie: Wunsch ohne Wirklichkeit?

27.07.2007
Von Ulrike Holzhammer

Vielerorts dominiert noch die Kostensicht

Dieses Modell kann als Blaupause für den Aufbau einer umfassenden IT-Strategie dienen.
Dieses Modell kann als Blaupause für den Aufbau einer umfassenden IT-Strategie dienen.

Lange Jahre wurden in vielen Unternehmen die IT-bezogenen Entscheidungen von der reinen Kostensicht beherrscht. Auch heute ist dies vielerorts noch zu spüren. Dies liegt in den meisten Fällen an der fehlenden strategischen Ausrichtung der IT, so dass als einziger Steuerungshebel die IT-Kosten übrig bleiben. Zudem sind nach wie vor Berührungsängste vor den IT-Themen spürbar. Manchmal fehlt auch schlicht das Verständnis für IT-strategische Fragen. Die ganzheitliche, strategische und nutzenorientierte Betrachtung der IT ist immer noch eine relativ junge Disziplin.

In den 80er und 90er Jahren stand die Frage nach den "richtigen" Technologien im Vordergrund; die hohe Geschwindigkeit in der Entwicklung von Infrastrukturen und Applikationen drängte die Kosten-Nutzen-Betrachtungen zurück. IT-Strategie war häufig gleichbedeutend mit Technologie und Standards – gespeist aus der Hoffnung, eine gewisse Stabilität in der wuchernden IT-Landschaft zu schaffen.

Das änderte sich Anfang des neuen Jahrtausends: Plötzlich sah sich die IT einem starken Kostendruck ausgesetzt. Was zählte, war die IT-Kostenquote des Unternehmens – je niedriger,desto besser. IT-Strategie war in vielen Unternehmen nun gleichbedeutend mit Senkung der IT-Kosten. Als Druckmittel kam der sich entwickelnde Outsourcing-Markt gerade recht. Dass Outsourcing-Verträge, die mit dem Ziel der Kostensenkung geschlossen wurden, nur selten das erwünschte Ergebnis lieferten, sei nur nebenbei bemerkt.